Open-Source

Proprietäre Software trifft auf Widerwillen

6. Mai 2009, 17:02 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Betriebskosten sinken um bis zu 40 Prozent

Stattdessen die Fat-Clients beizubehalten und so die proprietären Virtualisierungsnachteile nicht fortzuschreiben, ist für die Entscheider keine Alternative. Zu überzeugend sind die Vorteile der Client-Virtualisierung, sofern über Open-Source-Software richtig angepackt. Die Betriebskosten sinken gegenüber Fat-Clients um bis zu 40 Prozent. Die Verfügbarkeit der Client-Software steigt durch ihre zentrale Führung, Bereitstellung und Anpassung. Die Transparenz über sämtliche eingesetzte Client-Software wird drastisch verbessert, der Programmwildwuchs nachhaltig gestutzt. Auch Compliance, die Einhaltung externer Regelungen und interner Auflagen, ist so besser und kostenvertretbar mach- und dokumentierbar. Das wirtschaftliche und übersichtliche DaaS (Desktop-as-a-Service)-Prinzip kann auf Endgeräte wie Notebooks, Netbooks, Smartphones und Home-Office-PCs ausgeweitet werden.

Für eine konsequente Strategie in Open-Source sprechen weitere Gründe. Mittlerweile kann der komplette Betriebssystem-Stack mit Software aus der offenen Quelle umgesetzt werden. Eine komplette SOA (Service-Orientierte Architektur) ist so ausschließlich mit offenen Mitteln realisierbar. Das schließt das BPM (Business-Prozess-Management) auf höchster Geschäftsprozessebene ein. Für Teillösungen auf Software aus der herstellerspezifischen Ecke ausweichen zu müssen, gehört somit der Vergangenheit an. Das bestärkt die Unternehmen darin, nicht länger kostspielige Investitions-, Interoperabilitäts-, Umsetzungs- und Weiterentwicklungsrisiken einzugehen.

Noch versuchen sich die klassischen Hersteller mit Begrifflichkeiten gegen den Trend zu stemmen. Vermeintliche Standards werden bemüht, um zu signalisieren, was nicht ist. Eine klare Unterscheidung in Quasi-Standards, Industriestandards und echten, offenen Standards hilft den Entscheidern, die Spreu vom Weizen zu trennen. Quasi-Standards einzelner Marktgrößen zeichnen sich exakt durch das Gegenteil von dem aus, was sie anzeigen sollen: strikte Produktbindung, deren Interoperabilität und Integrationsfähigkeit mit den Software-Partnerschaften dieses Herstellers endet. Bei Industriestandards haben sich mehrere marktwichtige Hersteller auf in diesem Kreis verbindliche Regeln und Schnittstellen geeinigt. Außerhalb dieses Kreises endet allerdings auch diese Verbindlichkeit mit Interoperabilitäts- und Integrationsproblemen über den kompletten Lebenszyklus. Nur mit Open-Source-Software können die Entscheider auf echte Standards zählen, deren Wirkungsbreite nicht an herstellerspezifischen Grenzen scheitert.


  1. Proprietäre Software trifft auf Widerwillen
  2. Betriebskosten sinken um bis zu 40 Prozent

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