Datenbank-Software

Revival oder Abgesang: Sun kündigt MySQL 5.4 an

24. April 2009, 10:42 Uhr | Bernd Reder

Sun verpasst der Open-Source-Datenbank MySQL noch einmal ein Facelifting. Es könnte das letzte Hurra sein, denn MySQL steht wahrscheinlich bei Oracle auf der Abschussliste.

Die Worte »kostenlos« und »Datenbank« kamen Oracle-Chef Larry Ellison noch nie in einem Atemzug über die Lippen, und wenn er den lästigen Open-Source-Mitbewerber MySQL eliminieren kann, ist dies zwar nicht der Hauptzweck, aber wohl ein willkommener Nebeneffekt der Übernahme von Sun Microsystems.

Die meisten Beobachter geben MySQL im Hause Oracle deshalb kaum mehr eine realistische Überlebenschance. So etwa Mathieu Durano, Netzwerkspezialist beim Spielehersteller Ubisoft, der MySQL bereits als tot ansieht.

Zwar ist es nicht so einfach, ein Open-Source-Projekt stillzulegen und Oracle wird dies auch nicht tun, aber die strategische Priorität, die MySQL bei Sun hatte, wird es bei Oracle mit Sicherheit nicht mehr genießen.

»MySQL wird der existierenden Suite von Oracles Datenbankprodukten hinzugefügt, zu denen Oracle Database 11g, Times Ten, die Berkeley DB Open Source Datenbank und die Open Source transaktionale Storage Engine Inno-DB gehört«, so die offizielle Aussage seitens Oracle.

Aktuell steht aber noch die Version 5.4 von MySQL an. Neue und verbesserte Eigenschaften betreffen unter anderem die Skalierbarkeit, wodurch die Inno-DB-Speicher-Engine auf x86-Server mit maximal 16 Kernen sowie Chip-Multi-Threading-Server (CMT) mit bis zu 64 Kernen skalieren kann. Die Verarbeitung von Unterabfragen wurde ebenfalls beschleunigt. Neue Abfragealgorithmen greifen auf den Hauptspeicher zu. Bei bestimmten Abfragen verbessern sich die Antwortzeiten dadurch um 90 Prozent.

Ebenfalls neu ist der MySQL Cluster 7.0. Die Software bietet unter anderem die Möglichkeit, einem bestehenden Cluster im laufenden Betrieb neue Knoten hinzuzufügen. Außerdem unterstützt die neueste Version das bekannte Lightweight-Directory-Access-Protocol (LDAP) und konsolidiert Datenbestände über dieses Standardprotokoll.

Einheitliche, unternehmensweite Momentaufnahmen (Snapshots) der Datenbestände erleichtern die Sicherung und Wartung von Rechenzentren. Mit MySQL Cluster 7.0 ist laut Sun eine Verfügbarkeit bis zu 99,999 Prozent zu erreichen. Zudem sind vorhersagbare Antwortzeiten im Bereich von Millisekunden bei mehreren zehntausend Operationen pro Sekunde möglich.


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