SAP Database and Technology Summit 2013

SAP forciert In-Memory-Datenbank Hana

4. November 2013, 16:21 Uhr | Werner Fritsch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Analytische und transaktionale Anwendungen

Kevin Gilroy, Senior Vice President Global Indirect Channels bei SAP (Foto: CRN)
Kevin Gilroy, Senior Vice President Global Indirect Channels bei SAP (Foto: CRN)

SAP ist nach Selbstauskunft derzeit der am schnellsten wachsende Datenbankhersteller. Alle Applikationen sollen künftig mit der eigenen Hana-Datenbank laufen. Bei den Kunden dürfte dafür noch viel Überzeugungsarbeit notwendig sein, ihre Dateninfrastruktur umzustellen. Auf der Hand liegt der Nutzen von Hana bei Data-Warehouse-Lösungen, die auf SAP-Technologie beruhen: Der ergänzende Einsatz von Hana kann die Verarbeitungsprozesse hier wesentlich beschleunigen. Bei herkömmlichen operativen Aufgaben sieht es anders aus.

Ingo Brenckmann, Senior Development Manager Hana Product and Strategy bei SAP, hat gegenüber CRN einige Use Cases erläutert, mit denen Partner Kunden überzeugen können. Unter Verwendung traditioneller Datenbanken kann eine Materialplanung beispielsweise zwanzig Stunden dauern, so dass sie nur am Wochenende machbar ist. Hana könne die Verarbeitungszeit dieser Anwendung drastisch verkürzen, so dass sie ohne Probleme untertags durchgeführt werden kann. Das Unternehmen muss dann nicht mehr so viele Materialien lagern, was Platz und Geld spart, und kann außerdem rascher auf Kundennachfragen reagieren, was die Umsatzchancen hebt. Im Hinblick auf das Kundenmanagement lassen sich etwa während eines Kundengesprächs Bestellungen aus der Vergangenheit interaktiv abrufen. Reaktionen in sozialen Netzwerken lassen sich berücksichtigen, um Kampagnen kurzfristig nachzusteuern. Im Finanzbereich können Abschlüsse schneller durchgeführt und Fehlbuchungen rascher erkannt werden.

Hinzu kommen laut Brenckmann neuartige Anwendungen, die durch die In-Memory-Technologie überhaupt erst möglich werden. Solche werden von SAP, aber auch von Partnern entwickelt. Als Beispiel nennt er die Verarbeitung von Sensordaten, um eine Fahrzeugflotte effizienter einzusetzen. Der Reifendruck, der über Sensoren aktuell übermittelt werden kann, hat erheblichen Einfluss auf den Spritverbrauch. Per GPS lassen sich außerdem Routen optimieren.

»Der Einstieg erfolgt nicht disruptiv«, betont der Produktmanager. Die Anwendungsprogramme müssten nicht verändert werden, wenn sie mit Hana statt mit einer traditionellen relationalen Datenbank laufen sollen. Die Optimierung und Beschleunigung per In-Memory-Verarbeitung lasse sich per Schalter aktivieren. Typischerweise müssen dann aber die Arbeitsabläufe im Unternehmen geändert werden, um die rascher verfügbaren Ergebnisse tatsächlich geschäftlich nutzen zu können. SAP-Partner brauchen deshalb außer den Produktfertigkeiten, die zur Implementierung gebraucht werden, Betriebswirtschafts- und Branchen-Know-how.


  1. SAP forciert In-Memory-Datenbank Hana
  2. Analytische und transaktionale Anwendungen
  3. Neue Features für Hana

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