Zukünftiger wirtschaftlicher Erfolg wird vor allem von Software abhängen. Doch Hersteller sollten sich dabei auf Kundenfreundlichkeit konzentrieren statt zu versuchen, Software zur Vortäuschung falscher Tatsachen einzusetzen.
Jahrelang sah die internationale Konkurrenz nur die Rücklichter deutscher Autobauer. Während im Rust Belt um Detroit herum die Überreste der einst übermächtigen US-Automobilindustrie zerfielen, suhlten sich BMW, Daimler und VW/Audi in immer neuen Rekordverkäufen. Vor allem im aufstrebenden Auto-Land China wurden hochmotorisierte Edelkarossen deutscher Hersteller millionenfach nachgefragt. Alleine VW verkaufte im zweiten Quartal dieses Jahres 36 Prozent seiner Fahrzeuge im Reich der Mitte.
Jetzt wird der chinesische Markt erwachsen, die Verkäufe gehen zurück. Wenn VW und Co. die sinkenden Umsätze in China kompensieren wollen, müssen sie Autos auch in Europa und den USA wieder attraktiver machen. Im Jahr 2015 funktioniert das nicht mehr nur durch Übermotorisierung, sondern vor allem durch alternative Antriebe und Software, die nutzerfreundlich ist und sowohl Smartphones als auch Internet nahtlos in das Cockpit integriert. Auf keinen Fall erobert man weitere Marktanteile mit der VW-Taktik, die Software lediglich als Mittel einsetzt, um Kunden und Behörden nicht vorhandenes Ökobewusstsein vorzugaukeln.