Mit großer Sorge beobachtet Microsoft, wie immer mehr illegale Softwareangebote den Markt überschwemmen. Wie Heiko Elmsheuser, Head of Corporate Communications bei Microsoft, gegenüber CRN erklärt, kann das auch für die Käufer gefährlich und teuer werden.
CRN: Herr Elmsheuser, wie hat sich die Problematik des Handels mit Raubkopien aus der Sicht von Microsoft seit dem Ende von PC Fritz in Deutschland entwickelt?
Elmsheuser: Mit PC Fritz wurde sicherlich ein besonders auffälliger Großanbieter gefälschter Software vom Markt genommen. Aber es gab und gibt andere Anbieter gefälschter Software. Trotz nicht derartig prominenter Werbung, wie beispielsweise von PC Fritz, werden zum Teil große Stückzahlen verkauft. Microsoft geht seit Jahren systematisch gegen Anbieter dieser Art vor. Dabei werden Zivil- und Strafverfahren eingeleitet sowie Angebote auf den Handelsplattformen beendet. In Folge dessen stellt der Großteil der Anbieter den Vertrieb der Fälschungen ein. Dennoch gibt es vereinzelt hartnäckige Händler, die ihre Geschäfte selbst dann noch weiterführen, wenn ihnen dies zuvor gerichtlich verboten worden ist.
CRN: Auch wir beobachten, dass in den letzten Monaten zahlreiche neue Händler bei Amazon und eBay sowie eigenständige Onlineshops aufgetaucht sind, die ähnlich dubiose Angebote führen. Planen Sie gegen weitere Anbieter vorzugehen, oder sind das im Vergleich zu PC Fritz nur »kleine Fische«?
Elmsheuser: Microsoft ist sich dieser Entwicklung bewusst und geht gegen derartige Händler vor.
CRN: Ist Ihnen der Shop software-fair.de bekannt? Dort werden angebliche Download-Versionen von Microsoft-Software vertrieben. Ähnlich wie bei PC Fritz wird Windows 7 dort ab 25 Euro verkauft – wie hoch ist Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierbei um legale ESD-Keys handelt?
Elmsheuser: Zu laufenden Verfahren gegen bestimmte Anbieter können wir keine Auskunft geben.