Nachdem Sie die erste Seite Ihrer Schallplatte aufgenommen haben, steht Ihnen im Bearbeitungsfeld von Audacity eine zweispurige Audio-Kurve zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung. Als erstes gehen Sie daran, das Knistern und Knacksen, verursacht von Staub und Kratzern auf der Platte und in der Rille, zu beseitigen.
Markieren Sie wieder mit gedrückter rechter Maustaste die gesamte Plattenseite. Rufen Sie dann im Menü „Effekte“ die Option „Klick und Pop Filter“ auf. Über ein Dialogfenster lässt sich die Feinheit des Filters regeln. Versuchen Sie es erst einmal mit der Grundeinstellung. Über den Knopf „Probehören“ können Sie sich ein Bild von den Veränderungen machen. Je nach Stärke der Störungen können Sie nun mit den Reglern experimentieren und jeweils im Anschluss wieder Probehören. Ist das Ergebnis zufriedenstellend, starten Sie die endgültige Störentfernung mit „Klicks entfernen“.
Sollten danach noch einige Passagen sehr verknackst sein, markieren Sie nur den entsprechenden Abschnitt der Audio- Kurve und wenden den Filter erneut an. Stellen Sie den Filter aber nicht allzu fein ein, auch wenn die Passage sehr ramponiert erscheint. Es kann vorkommen, dass dann auch einige Soundpassagen verschwinden, weil sie den echten Knackser-Ausschlägen ähneln.
Im nächsten Schritt sollten Sie sich dem Grundrauschen widmen. Rufen Sie unter „Effekte“ die Option „Rauschentfernung“ auf. Zunächst müssen Sie den Filter justieren, indem Sie einen Bereich markieren, in dem das Rauschen deutlich zu hören ist. Wählen Sie am besten das von Ihnen mitgeschnittene Leerlaufstück am Ende der Aufnahme. Markieren Sie den Bereich, und klicken Sie auf die Schaltfläche „Rauschprofil ermitteln“. Audacity hat in wenigen Sekunden ein Rauschprofil angelegt, und Sie markieren erneut die Aufnahme.
Nun rufen Sie den Effekt wieder auf und legen mit dem Schieberegler die Stärke des Filters fest. Auch hier sollten Sie die Schaltfläche „Probehören“ als Kontrolle nutzen. Mit einem Klick auf „Rauschentfernung“ beginnt der Filter mit seiner Arbeit. Audacity bietet noch viele andere Effekte, beispielsweise ein Beeinflussung der Tonhöhe oder der Bässe. Hier kann man besonders bei sehr alten Aufnahmen eine klangliche Verbesserung erzielen.
Gehen Sie jedoch möglichst sparsam mit den Effekten um, damit die Einzigartigkeit der Aufnahme möglichst erhalten bleibt. Nutzen Sie immer die Möglichkeit des Probehörens, um einen Eindruck von den Veränderungen zu gewinnen. Sollte Sie dennoch der Gesamteindruck nicht zufriedenstellen, können Sie über „Bearbeiten“ und „Rückgängig…“ sämtliche Bearbeitungsschritte bis zum ursprünglichen Ausgangszustand zurücknehmen.