Im Interview erzählt von Marko Gatzemeier, Director Marketing bei C4B, was eine moderne Collaboration-Lösung können muss.
CRN: Herr Gatzemeier, was muss eine moderne Collaboration-Lösung heutzutage alles leisten?
Marko Gatzemeier: Eine gute Collaboration-Lösung muss vor allem eines: Barrieren verschwinden lassen. Sie muss es Menschen ermöglichen, schnell, einfach und effizient zusammenzuarbeiten. Und sollte dabei so intuitiv gestaltet sein, dass die Lösung selbst in den Hintergrund tritt.
Welche konkreten Features nötig sind, um das zu leisten, hängt von der Kommunikationsstruktur im Unternehmen ab. Ein Thema, das allerdings tatsächlich branchenübergreifend immer stärker an Gewicht gewinnt, ist die Mobilität. Hier spielt nicht nur die Erwartungshaltung der Kunden eine Rolle, die eine hohe Erreichbarkeit und schnelle Rückmeldungen einfordern. Sondern auch die der Mitarbeiter, für die flexible Arbeitsmodelle und Homeoffice heute praktisch ein „Must-have“ sind.
Eine gute Collaboration-Lösung sollte diesen Anforderungen nach Flexibilität und Mobilität gerecht werden. Zum Beispiel, indem man eine Infrastruktur bietet, die auch das Homeoffice unmittelbar in die Kommunikation einbettet. Oder mit Hilfe von Apps, über die man Chats, die im Büro gestartet wurden, nahtlos fortsetzen kann, wenn man zum Kundentermin aufbricht.
Der Grundgedanke ist immer derselbe: Für den Mitarbeiter darf es keinen Unterschied machen, wo er arbeitet. Die Werkzeuge, die er braucht, um sich effizient mit Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern auszutauschen, müssen ihm überall zur Verfügung stehen.
CRN: Wie lassen sich die unterschiedlichen Befürfnisse älterer und jüngerer Mitarbeiter unter einen Hut bringen?
Gatzemeier: Klar ist: Technologien werden unterschiedlich eingesetzt. Bestes Beispiel hierfür ist der Video-Chat, den Millennials mit größter Selbstverständlichkeit nutzen, während er von älteren Mitarbeitern oft bestenfalls als „verzichtbar“ bewertet wird.
Aber in der unterschiedlichen Weise, wie Medien genutzt werden, sehe ich kein Konfliktpotenzial. Eine gut konzipierte Kommunikations-Lösung zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass sie verschiedenste Kanäle wie Conferencing, Chat & Screen-Sharing bündelt und so zur Verfügung stellt, dass der User nach Bedarf entscheiden kann, über welchen Kanal er eine Aufgabe am besten bearbeiten kann. Und: Eine gute Lösung ist einfach. Jeder Mitarbeiter, egal wie technikaffin er ist, sollte sich auf Anhieb zurecht finden.
Mein Fazit: Der klare Nutzen, den eine UC-Lösung bringt und die Zeit, die sie jeden Tag spart, sollte und wird im Zweifel auch den letzten Technik-Muffel überzeugen.
CRN: Glauben Sie an ein baldiges Ende der Präsenzpflicht in Unternehmen?
Gatzemeier: Die Art, wie in Unternehmen gearbeitet wird, wird sich grundlegend verändern. Oder vielmehr: Wir stecken bereits mittendrin in einem fundamentalen Wandel der Arbeitswelt. Dieser Wandel wird von vielen verschiedenen Faktoren befeuert: Von der Generation Y, die sich nicht mit starren Präsenzzeiten abfindet, von den Unternehmen, die im „War of Talents“ punkten wollen und mit Konzepten wie „Flexible Seating“ gleichzeitig Platz & Miete sparen – und natürlich von Kommunikations-Lösungen, die das nötige Fundament für diese Flexibilität bilden.
Trotz all dieser Faktoren bin ich persönlich fest davon überzeugt, dass die persönliche Präsenz niemals überflüssig wird.
CRN: Welche Gründe sprechen noch dafür?
Gatzemeier: Eine gute Collaboration-Lösung hat das Potenzial, die Zusammenarbeit von Menschen grundlegend zu verändern. Und sie legt die Basis dafür, dass der Ort, an dem gearbeitet wird, keine Rolle spielt.
Aber auch die beste Lösung ersetzt niemals den persönlichen Kontakt, das direkte Gespräch, die unmittelbare Diskussion. Ein gutes Beispiel ist unsere eigene Firma: Viele Kollegen bei C4B arbeiten regelmäßig im Homeoffice. Hier haben wir die verschiedensten Konzepte – von einzelnen Homeoffice-Tagen nach Bedarf bis hin zu Kollegen, die nur an einem Tag pro Woche im Büro sind. Auch wenn sich diese Flexibilität zu 100% bewährt hat, ist jeder Kollege regelmäßig vor Ort – zum Beispiel für den Jour fixe im Projekt-Meeting. Die weiteste Anreise hat unser Kollege aus Moskau. Und sogar der lässt es sich nicht nehmen, jeden Monat für eine Woche nach München zu reisen.