In der Hochzeit des Internets war der Unternehmer ein gefragter Sprecher auf den Podien. Mit dem Platzen der Dotcom-Blase und der Insolvenz von Living Systems wurde es ruhig um Kurt Kammerer Untätig ist der Technologiepionier aber nicht.
Kurt Kammerer zählte um die Jahrtausendwende zu den aufsteigenden Stars der New Economy. Mit seiner Software-Firma Living Systems steuerte er die Technologie für die erste deutsche Ebay-Plattform bei. Die wurde zunächst als Alando gegründet, ehe das Start-up von dem US-Auktionshaus übernommen wurde. Doch nicht nur Alando, sondern auch zahlreiche elektronische Marktplätze basierten damals auf der innovativen Technologie von Living Systems aus Donaueschingen.
CEO Kammerer wurde auf dem Davoser Weltwirtschaftsforum als Technologiepionier geehrt. Auf Podien diskutierte der gefragte Unternehmer mit Branchengrößen wie Microsoft-Chef Steve Ballmer. Mit dem Platzen der Dot-com- Blase hatte auch das Marktplatz-Thema seinen Zenith überschritten. Living Systems schlitterte 2003 in die Insolvenz. Auch der frühere Microsoft-Chef Kurt Sibold, den das Management kurzfristig ins Boot geholt hatte, konnte den Schiffbruch nicht verhindern.
Um Kammerer wurde es ruhiger, untätig war der Badener aber nicht. Er gründete bereits 2003 die Firma VI Agents, den Anbieter einer Software-as-a-Service- Plattform, und Ende 2005 das Unternehmen Regify. Dessen gleichnamiger Dienst soll E-Mails vor unerlaubtem Zugriff schützen und durch Lesebestätigung verbindlich machen (siehe Artikel ). Der Mittvierziger vermarktet das Regify- Angebot seit Mai dieses Jahres exklusiv über Partner.