Der amerikanische Technologieanbieter Teradata wirft dem deutschen Softwarekonzern vor, bei der Entwicklung der Datenbank Hana Geschäftsgeheimnisse gestohlen zu haben.
Teradata wirft SAP vor, das Unternehmen habe bei der Entwicklung seiner Kernsoftware Hana widerrechtlich Teile anderer Datenbanken verwendet. Teradata hat nun Klage erhoben wegen des Vorwurfs der jahrzehntelangen Veruntreuung von Geschäftsgeheimnissen, Verstoß gegen das Urheberrecht und Kartellrechtsverstöße durch SAP. Der Ausgangspunkt des Streits liegt zehn Jahre zurück. Damals gründeten die Unternehmen ein Joint Venture, das ihre Programme integrieren sollt, sprich die ERP-Software von SAP und das System zur Datenanalyse von Teradata.
Laut Teradata sei SAP wettbewerbswidrig mit Teradata umgegangen und habe ein Joint Venture ins Leben gerufen, um Zugang zu Teradatas geistigem Eigentum zu erhalten. Dabei sei es das Ziel von SAP gewesen, an Teradatas Geschäftsgeheimnisse zu gelangen, um diese schnell zu nutzen und ein Konkurrenzprodukt zu entwickeln und am Markt anzubieten. Dieses Produkt ist SAP Hana. Kurz vor der Veröffentlichung habe SAP die Partnerschaft mit Teradata kurzfristig aufgekündigt. Seither versuche SAP, seine Kunden in die ausschließliche Nutzung von Hana zu zwingen und Teradata zu verdrängen. Die Klage auf Unterlassung und Schadensersatz wurde in dem U.S. District Court des Northern District of California eingereicht. Von SAP heißt es, man wolle sich nicht zu laufenden Verfahren äußern.