Rücknahme von Elektroaltgeräten

Umwelthilfe leitet Verfahren gegen Amazon ein

3. August 2016, 16:25 Uhr | Peter Tischer
© Amazon

Die Deutsche Umwelthilfe wirft Amazon Verstöße beim der Rücknahme von Altgeräten vor und fordert eine Unterlassungserklärung.

Geht es nach der Deutschen Umwelthilfe (DUH), verweigert Amazon den Verbrauchern die gesetzlich vorgeschriebene Rückgabemöglichkeit von Elektroaltgeräten. Der Organisation liegen nach eigenen Angaben mehrere Beschwerden von Verbrauchern vor, die der Onlinehändler beim Versuch, defekte Elektrokleingeräte zurückzugeben, abgewiesen hat. Seit dem 24. Juli dieses Jahres gilt die Rücknahmeverpflichtung für den deutschen Handel. Dieser kommt Amazon nach Auffassung der DUH nicht nach.

Als klageberechtigte Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation hat die DUH jetzt ein Rechtsverfahren gegen den Handelskonzern eingeleitet und ihn aufgefordert, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. »Amazon verweigert die Rücknahme und sachgerechte Entsorgung von Altgeräten und lässt so die Verbraucher mit dem Elektroschrott allein. Zur Ertragsmaximierung werden Umweltgesetze gebrochen, Verbraucher falsch informiert und rechtswidrig zurückgewiesen«, so die deutliche Kritik von DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Erste Tests der DUH hätten ergeben, dass Verbraucher von Amazon, aber auch von anderen Handelsunternehmen, falsch oder überhaupt nicht über die Rückgabemöglichkeiten von Elektrogeräten informiert und in vielen Fällen zurückgewiesen werden. Deshalb fordert die DUH das Umweltbundesamt zu eigenständigen Kontrollen zur Durchsetzung der Rücknahmepflichten von Elektroaltgeräten im Handel auf.

»Amazon hatte, wie alle anderen Handelsunternehmen, neun Monate Zeit sich auf die Rücknahme von Elektrogeräten vorzubereiten. Die DUH hat acht Wochen vor dem Start dieser Verpflichtung alle großen Händler für Elektrogeräte angeschrieben und auf die verbraucherfreundliche Ausgestaltung der Rücknahmepraxis hingewiesen. Es ist ein Skandal, dass der Handel die gesetzlichen Vorgaben nun nicht erfüllt«, sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.


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