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HP-Deutschland-Chef Volker Smid im CRN-Gespräch

Vielfalt gegen Betonköpfe

Autor: Martin Fryba • 26.2.2013 • ca. 1:05 Min

Smids-Chefin Meg Whitman: Vielfalt, Humor, aber auch den nötigen Biss in der IT-Welt der Männer (Foto: HP)
Smids-Chefin Meg Whitman: Vielfalt, Humor, aber auch den nötigen Biss in der IT-Welt der Männer (Foto: HP)

Smids Vorbehalte gegen stereotype Argumentationen und schablonenhafte Muster werden nicht nur im harten Wettbewerb um die Technologie der Zukunft klar. Der Manager kennt auch die Gefahren von Verkrustungen in Organisationen und Unternehmen. »Homogene Denkstrukturen sind nicht gut«, sagt Smid. In der IT-Branche sind es ja überwiegend Männer, die bisweilen als Betonköpfe bühnenreife Auftritte in traditionell konservativen Lobbyverbänden wie dem Bitkom zum Besten geben. Doch die IT-Industrie befindet sich mitten in einem langsamen, aber erfrischenden Prozess der Transformation.

An der Spitze des weltgrößten Computerherstellers steht seit eineinhalb Jahren mit Meg Whitman, Smids Chefin, wieder eine Frau. Beim zweitgrößten IT-Konzern IBM hat Ginni Rometty vergangenes Jahr Urgestein Sam Palmisano abgelöst (Quotenfrau hin oder her), an dessen Seite IBMs Deutschland-Chefin Martina Koederitz gearbeitet hatte. Neben Sabine Bendiek (EMC), Sabine Fischer (Tieto) und Barbara Wittmann (Dell) gehört Koederitz zu den wenigen Frauen im mehr als 100 Mitglieder zählenden Hauptvorstand des Bitkom, dessen Vizepräsident Volker Smid ist. »Wir können von Frauen Vielfalt lernen«, sagt Smid und verweist auf HPs Initiative, die Zahl der weiblichen Managerinnen in Führungspositionen von derzeit einem Viertel auf 40 Prozent zu steigern.

Dass eines Tages eine Frau auch den größten und wichtigsten ITK-Verband Deutschlands führen und um jene Eigenschaften bereichern könnte, die Smid so schätzt, schließt die Mehrheit der Naturwissenschaftler und Techniker im Bitkom hinter vorgehaltener Hand (noch) aus. Sie haben sich eben noch nicht mit Hummeln und ihrer Macht des Faktischen befasst, theoretische Gedankengebäude ganz praktisch zum Einsturz bringen zu können.