Deloitte-/Bitkom-Befragung zu Cloud Computing

Unternehmen fürchten Kontrollverlust

21. Januar 2011, 15:59 Uhr | Folker Lück
IT-Mitarbeiter: Unternehmen bevorzugen direkten Zugriff auf Hard- und Software (Foto: Monster.de)

Unternehmen in Deutschland zeigen sich gegenüber Cloud Computing bislang eher reserviert: Die Mehrheit der für den Deloitte-Report »Cloud Computing in Deutschland« befragten Firmen setzt keine entsprechenden Lösungen ein oder bevorzugt konservative Varianten wie das etablierte Software-as-a-Service-Modell.

Unternehmen, die sich mit dem Thema Cloud Computing beschäftigen, erhoffen sich mehr Flexibilität, Skalierbarkeit und Effizienz. Teilweise wurden die avisierten Ziele aber noch nicht erreicht. Auch ist der Aufwand bei der Umsetzung oft größer als erwartet. Zudem bestehen nach wie vor maßgebliche Bedenken, Cloud Computing bei geschäftskritischen Anwendungen und Kernprozessen zu nutzen. Wichtigster Treiber für die Initiierung von Cloud-Computing-Projekten ist die IT-Abteilung.

»Cloud Computing verspricht den Nutzern eine Vielzahl von Vorteilen. Dabei gibt es mehrere Typen: die ‚klassische’ externe Cloud, die private Cloud und eine Hybridform. Auch bei den Servicemodellen gibt es mehrere Optionen, hauptsächlich Software-as-a-Service, Platform-as-a-Service und Infrastructure-as-a-Service«, erklärt Robert Horndasch, Partner TMT bei Deloitte. Die befragten Unternehmen behandeln das Thema jedoch mehrheitlich eher konservativ bis skeptisch. So setzen knapp 60 Prozent der Befragten generell keine Cloud-Computing-Lösung ein und wollen es auch auf absehbare Zeit nicht tun. Hauptgründe: Angst vor Kontrollverlust und mangelnde Datensicherheit (je über 60%).

Bei denjenigen Unternehmen, die Cloud-Computing-Lösungen nutzen, hat dies nur bei knapp 20 Prozent auch strategische Bedeutung. Im Vordergrund stehen Wirtschaftlichkeit, funktionale Vorteile sowie Verfügbarkeit von Services. 50 Prozent der Befragten geben jedoch an, dass sie ihre Ziele bislang nicht erreicht haben.

Wenn Unternehmen Cloud-Computing-Angebote nutzen, bezieht sich das vor allem auf die Software-as-a-Service-Variante, während die »Plattform«- und »Infrastruktur«-Modelle zurzeit höchstens als Pilotprojekte erprobt werden. Dabei stehen vor allem die Kosten sowie – im Fall von privaten Clouds – die Compliance im Fokus. Letztere Variante wird aus Kontrollgründen einer Public Cloud oder einer Hybridlösung vorgezogen.


  1. Unternehmen fürchten Kontrollverlust
  2. Weder zurück noch volle Kraft voraus

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