Kritik an Beschränkungen durch Hersteller

Unternehmen sollen für Gebraucht-Software kämpfen

25. März 2009, 11:01 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Marktliberalisierung gefordert

Forrester stellt allerdings fest, dass die starke Position der Hersteller durch die starke Nachfrage nach alternativen Beschaffungswegen wie dem Software-Gebrauchtmarkt inzwischen ins Wanken gerate. Einkäufer, die im Rahmen der Studie befragt wurden, nannten neben den Kostenvorteilen bezeichnenderweise die geringere Abhängigkeit von den Software- Herstellern als einen der Hauptgründe für den Einsatz gebrauchter Software.

In der Konsequenz ruft Forrester Unternehmen dazu auf, die aktuelle Situation zur Stärkung der eigenen Kundenrechte zunutzen. Angesichts des wachsenden Gebrauchtmarktes und der steigenden Anzahl neuer Nutzungsmodelle wie Software-as-a-Service und Service-orientierte Architekturen bräuchten Kunden heutzutage Einschränkungen und Beschneidungen ihrer Eigentumsrechte an Software nicht länger tatenlos hinzunehmen. Jeder Lizenznehmer sollte das Recht für sich beanspruchen, erworbene Software sofort und direkt innerhalb eines Sekundärmarktes weiterzuveräußern.

Der Markt für Gebraucht-Software erfreut sich derweil eines ungebremsten Wachstums. Zentrales Motiv sei dabei nach wie vor der Kostenvorteil. Die starke Stellung des Gebrauchtmarkts führt Forrester unter anderem auf die positive Entwicklung der Rechtslage in Deutschland zurück. Forrester zufolge haben »viele hauseigene Rechtsabteilungen und Firmenanwälte den Einsatz von Gebrauchtsoftware in den jeweiligen Unternehmen inzwischen offiziell geprüft und freigegeben«.

Die einzige Hürde, die der Gebrauchtmarkt noch zu nehmen habe, so Forrester, sei sein mangelnder Bekanntheitsgrad: In der Konsequenz rufen die Marktforscher zu einer breiten Diskussion auf, um Unternehmen darin zu bestärken, ungenutzte Software zu veräußern und die Schaffung eines Sekundärmarktes – und damit langfristig auch die Rechte des Unternehmens als Kunden – zu fördern.

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