Peter Schneider, Geschäftsführer der usedSoft Deutschland GmbH, sieht in den vermehrt auftretenden dubiosen Anbietern keine Gefahr für sein etabliertes Unternehmen.
CRN: Herr Schneider, wie hat sich das Geschäft für Usedsoft 2013 entwickelt?
Peter Schneider: Sehr erfreulich. Der Umsatz-Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr betrug 33 Prozent. Weit signifikanter ist aber die Entwicklung in diesem Jahr, im 10. Jahr unseres Bestehens: Seit der Veröffentlichung der Urteilsbegründung durch den BGH Ende Januar 2014 hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt. Offensichtlich hatte der Markt den BGH-Entscheid als letzten Meilenstein abgewartet. Als einer der kräftigsten Umsatzmotoren erweist sich dabei unser Onlineshop.
CRN: Wie schreiten die europäischen Expansionspläne Ihres Unternehmens voran?
Schneider: Sehr gut. Wir haben im letzten Jahr eine französische Vertriebsniederlassung gegründet mit mittlerweile 5 eigenen Vertriebsleuten und kräftigen zweistelligen Zuwachsraten. Auch die Entwicklung in unseren anderen europäischen Schlüsselmärkten Schweiz, Österreich, Italien und Skandinavien liegt über Plan. Parallel bauen wir den Vertrieb in Ost- und Südeuropa weiter aus.
Wir beschränken unser Wachstum aber nicht mehr nur auf Europa. Zurzeit planen wir die Gründung einer Asien-Niederlassung in Hongkong. In Asien sehen wir erhebliche Wachstumspotenziale, v.a. in China, aber auch in anderen asiatischen Schlüsselmärkten.
CRN: Was halten Sie von den Entscheidungen des EuGH und BGH aus den letzten zwei Jahren bezüglich gebrauchter Software? Sind sie deutlich genug ausgefallen? Immerhin war Ihr Unternehmen maßgeblich an den Prozessen beteiligt.
Schneider: Absolut. Beide Gerichte erklärten den Handel mit gebrauchter Software für grundsätzlich rechtmäßig und erklärten die anderslautenden Lizenzbedingungen der Hersteller für unwirksam. Der Zweiterwerber darf sogar bei online übertragenen Lizenzen die Software beim Hersteller erneut herunterladen und hat genauso Anspruch auf kostenlose Updates wie der Ersterwerber. Weitreichender geht es ja wohl kaum.