Noch bis Ende der Woche können Interessenten angeblich ein Angebot für die IT-Firma Novell vorlegen. Anschließend wollen Management und Anteilseigner prüfen, wer den Zuschlag bekommt.
Nach einem Bericht des Wall Street Journal haben mehr als 20 Unternehmen Interesse an einer Übernahme von Novell gezeigt. Der Netzwerk-Pionier, der sich derzeit auf Produkte für das Identity-Management sowie die Suse-Linux-Edition konzentriert, hat sich quasi selbst zum Verkauf gestellt.
Laut WSJ will das Management aus der Liste der Interessenten einige Favoriten herauspicken, die dann in einer Endausscheidung gegeneinander antreten. Nach Informationen des Wirtschaftblattes handelt es sich bei so gut wie allen Bietern um Beteiligungsgesellschaften. Ein namhaftes IT- oder Netzwerkunternehmen soll sich nicht unter den Interessenten befinden.
Es ist zu erwarten, dass sich auch die Private-Equity-Firma Elliott unter den potenziellen Käufern befindet. Sie hält bereits 8,5 Prozent der Anteile von Novell.
Nur spekuliert werden kann über die Zukunft des Unternehmens, wenn es denn in den Besitz einer Beteiligungsfirma übergeht. Es liegt allerdings nahe, dass sich die Investoren sehr genau ansehen werden, welche Unternehmensteile sich als eigenständige Firmen ausgliedern und weiterverkaufen oder an die Börse bringen lassen.
Einer der »Favoriten« auf diesem Gebiet ist die Suse-Linux-Sparte. Sie ist neben Redhat der führende Anbieter von Linux-Versionen für Enterprise-Kunden.
Laut IDC wird der Umsatz mit Linux-Betriebssystemversionen im Jahr 2013 weltweit ein Volumen von 1,2 Milliarden Euro erreichen. Derzeit entfallen auf Novell und Redhat etwa 94 Prozent des Umsatzes. Ein Problem: Der Anteil der Pakete, die sich User kostenlos von den Web-Seiten der Anbieter herunterladen, steigt an. Er liegt derzeit bei etwa 45 Prozent.