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Praxis: Regionale Videobeschränkungen aushebeln

Geo-IP-Filterung:

Autor: Redaktion connect-professional • 8.2.2011 • ca. 1:15 Min

Wer versucht, aus Deutschland auf eine US-Streaming-Site zuzugreifen, steht oft vor verschlossenen Türen (hier MTV).
Wer versucht, aus Deutschland auf eine US-Streaming-Site zuzugreifen, steht oft vor verschlossenen Türen (hier MTV).

Um ungebetene Besucher auszusperren, vertrauen diese Anbieter auf die sogenannte Geo-IP-Filterung. Dabei wird die IP-Adresse des Besuchers mit einer Datenbank abgeglichen, in der die von Providern genutzten IP-Adressbereiche gespeichert sind. Erkennt der Filter, dass die IP-Adresse nicht zu einem US-Provider gehört, bleibt die Mattscheibe schwarz.

Wie so eine Identifizierung funktioniert, können Sie ganz leicht selbst herausfinden, indem Sie der Webseite von Geobytes (www.geobytes.com) einen Besuch abstatten und oben rechts auf den Link IP Address Locator klicken. Denn auch wenn der Service ab und an einen falschen Standort ermittelt – dass der Surfer aus Deutschland kommt, findet der Dienst anhand der IP-Adresse immer heraus.

In der Praxis hat die Geo-IP-Filterung aber einen entscheidenden Nachteil: Das Verfahren erkennt nicht, ob die Verbindung zwischen Computer und Webanbieter auf direktem Wege erfolgt oder ob ein weiterer Server dazwischengeschaltet ist. Somit gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, um die Geo-IP-Sperre zu umgehen.

Sie können auf das beliebte Anonymisierungsnetzwerk Tor (www.torproject.org) zurückgreifen, das aber für Streamingvideos aufgrund der begrenzten Datenraten wenig sinnvoll ist. Sie können versuchen, einen halbwegs schnellen Proxy-Server zu finden, dessen Nutzung kostenlos ist, oder das kostenpflichtige Tool Identity Cloaker 1.1.9 (www.identitycloaker.com) einsetzen. Sie können auch das bewährte, werbefinanzierte Tool Hotspot Shield 1.49 (www.anchorfree.com/downloads/hotspot-shield) verwenden.

Oder Sie können die Verbindung per VPN (Virtual Private Network) herstellen. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um ein Verfahren, das über eine als Tunnel bezeichnete, gesicherte Verbindung den Kontakt zu einem Remote-Server herstellt, sodass der eigene Rechner Teil dieses Netzwerks wird, und fortan über dessen IP-Adresse erreichbar ist.

Diese Technik setzen unter anderem Unternehmen dazu ein, um Mitarbeitern von zuhause aus den sicheren Zugriff auf das Firmen-LAN zu ermöglichen. Auf die drei letztgenannten Varianten gehen wir detailliert ein.