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Client-Betriebssysteme: Windows

Viele Firmen setzen immer noch auf veraltetes Windows XP SP2

Nach Daten der IT-Service-Firma Fiberlink Communications setzen viele Unternehmen immer noch PCs ein, auf denen Windows XP mit Service-Pack 2 läuft. Und dies, obwohl Microsoft den Support für diese XP-Version eingestellt hat.

Autor:Bernd Reder • 20.7.2010 • ca. 1:30 Min

Immer noch höchst beliebt: Windows XP, auch mit SP 2 statt Service-Pack 3.

Fiberlink Communications, ein Anbieter von Services, mit denen Firmen Client-Rechner und mobile Geräte wie Notebooks managen können, hat Merkwürdiges zutage gefördert. Laut einem Bericht von Network World wertete die US-Firma die Daten von 500.000 Rechnern aus, die bei ihren Kunden im Einsatz sind.

Das Resultat: Auf gut 17 Prozent der Rechner ist Windows XP installiert, allerdings die Version mit Service-Pack 2. Das Problem dabei ist, dass Microsoft für diese Ausgabe des Betriebssystems keinen technischen Support mehr bietet, also auch keine Patches für Sicherheitslücken mehr bereitstellt (siehe unseren Bericht)

Warum die Anwender nicht wenigstens auf Service-Pack 3 von XP upgraden, geht aus den Daten nicht hervor. Denn dieses Paket steht immerhin bereits seit Mai 2008 zur Verfügung.

Nach den Erfahrungen des Autors sind folgende Faktoren dafür verantwortlich, dass XP SP2 »weiterlebt«:

grobe Fahrlässigkeit seitens (überlasteter) IT-Administratoren, die Aufwand scheuen, das Service-Pack einzuspielen,

dies häufig gefördert durch den Mangel an Systemmanagement-Tools, die Admins einen Überblick über die Software-Versionen verschaffen, die auf Client-Rechnern vorhanden sind,

die Angst davor, dass Applikationen nach dem Einspielen von SP3 nicht mehr funktionieren, speziell »handgestrickte« Anwendungen, sowie

schlicht und einfach die Tatsache, dass IT-Fachleute die Gefahren unterschätzen, die veraltete Software mit sich bringen.

Windows XP nicht tot zu kriegen

Als Alternative zum Einspielen von SP 3 für XP empfiehlt Fiberlink Unternehmen, einen Wechsel zu Windows 7 in Betracht zu ziehen. Von den 500.000 Windows-Systemen, die im Rahmen der Studie analysiert wurden, nutzten allerdings ganz 0,33 Microsofts neues Betriebssystem.

Auf rund 82 Prozent war noch XP vorhanden, auf 2,96 Prozent gar noch das obsolete Windows 2000. Vista setzen immerhin 15,14 Prozent der Anwender ein. Diese Daten beziehen sich allerdings vorzugsweise auf Firmen, deren Rechner Fiberlink betreut.

Zu anderen Ergebnissen kommt die Webanalyse-Firma Net Applications. Demnach war am 20. Juli auf 62,4 Prozent aller Rechner weltweit XP installiert, auf rund 14,7 Windows Vista. Windows 7 kam dagegen bereits auf einen Anteil von 13,7 Prozent. Der nächste Nicht-Windows-»Verfolger« ist MacOS 10.6 (Schneeleopard) mit 2,47 Prozent.