Massive Sicherheitslücken wegen BYOD

Viele Unternehmen handeln nachlässig

19. Juli 2013, 10:13 Uhr | Elke von Rekowski
Viele Mitarbeiter nutzen ihre eigenen Geräte für den Job und gehen zu arglos mit dem Thema Cloud um (Foto: alphaspirit - Fotolia.com).

Diebstahl, Korruption, Hackerangriffe und Malware sind nur einige der Risiken, denen die Daten in mittelständischen und großen Unternehmen ausgesetzt sind. Und die Firmen sind häufig selbst daran schuld.

Eine aktuelle Studie von Acronis und dem Ponemon Institute zeigt jetzt, dass viele mittlere und große Unternehmen ihre kritischen Daten durch »Bring your own device« (BYOD) Risiken aussetzen. Mehr als 40 Prozent (44 Prozent) der deutschen Unternehmen verfügen über keine Richtlinie zur Nutzung privater Geräte. Von den übrigen 56 Prozent, die eine Richtlinie besitzen, machen zehn Prozent der Unternehmen Ausnahmen für das Management, das in der Regel auf die sensibelsten Daten zugreift. Die Gefahr für die Unternehmen ist somit groß das Daten verloren werden oder das es zu Schwierigkeiten mit der Einhaltung der Compliance-Richtlinien kommt.

Viele Unternehmen versuchen BYOD ganz zu unterbinden: 29 Prozent verbieten den Zugriff von privaten Geräten auf das Unternehmensnetzwerk. Auch beim Thema Mitarbeitertraining liegt einiges im Argen. So werden 81 Prozent der deutschen Mitarbeiter von Ihren Arbeitgebern nicht ausreichend über die Risiken von BYOD informiert.

Nur jedes dritte Unternehmen in Deutschland (35 Prozent) fordert für beruflich genutzte private Geräte Kennwörter oder Tastensperren. Nur 30 Prozent der Unternehmen nutzen die Funktion »Fernlöschung«, wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, obwohl dadurch das Risiko eines Datenlecks damit drastisch vermindert werden könnte.

Auch beim Thema Cloud Computing sind viele Unternehmen offenbar arglos und unterschätzen die Risiken öffentlicher Clouds. Fast jedes zweite deutsche Unternehmen (49 Prozent) besitzt für die Nutzung öffentlicher Clouds keine Richtlinie. In 76 Prozent der deutschen Unternehmen hapert es zudem am Training im Umgang mit Public Clouds.

Immerhin 69 Prozent der deutschen Unternehmen unterstützen heute schon Macs oder planen, dies innerhalb der nächsten zwölf Monate zu tun. Knapp die Hälfte der Befragten in Deutschland sieht allerdings auch Schwierigkeiten in der Sicherheit (45 Prozent) sowie bei der Sicherung von Daten (47 Prozent) bei Macs in windowsbasierten IT-Umgebungen.

»Private Geräte haben auf positive Weise dauerhaft unseren Arbeitsplatz verändert. Dies gilt vor allem für die Art, wie Mitarbeiter standortübergreifend zusammenarbeiten und wie sie mit Unternehmensdaten interagieren«, sagt Sandra Adelberger, Director Product Management EMEA bei Acronis. Sie hält BYOD zwar für eine große Chance für Unternehmen, die Gefahren sollten dabei jedoch nicht unterschätzt werden. Hilfreich ist deshalb die Schulung der Mitarbeiter im sicheren Umgang mit BYOD-Praktiken. Adelberger rät außerdem dazu die Nutzung privater Geräte und der öffentichen Cloud zu kontrollieren und zu verwalten. Außerdem sollten Unternehmen sollten Lösungen für Datensicherheit implementieren, um Datenverlust zu verhindern.


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