»Die wenigsten Rechenzentren werden mischen«, meint König. Da Standards fehlen und die Hersteller sie offenbar nicht wollen, lassen sich virtuelle Maschinen in der Praxis kaum vom Hypervisor des einen Herstellers zu dem eines anderen verschieben. Außerdem müsste ein Unternehmen dann Know-how für den Hypervisor und den darauf bezogenen Software-Stack unterschiedlicher Hersteller vorhalten, argumentiert König. Andererseits wandern in größeren Unternehmen schnell auch unterschiedliche Ansätze in die IT. Zum Teil mangels zentraler Kontrolle, zum Teil willentlich, um mit unterschiedlichen Technologien Erfahrungen zu sammeln und sich nicht einem Hersteller auszuliefern.
Bei den zusätzlichen Werkzeugen ist in der Microsoft-Welt die Systemmanagement-Software System Center das maßgebliche Produkt. In der VMware-Welt kommen die Produkte vCenter und vCloud Director zum Tragen. Citrix verlässt sich im Rahmen der sogenannten V-Alliance bei Servern auf die Werkzeuge von Microsoft. Ein Unterschied besteht darin, dass sich mit den Microsoft-Werkzeugen auch physische Rechner managen lassen, während sich VMware bislang auf virtuelle Umgebungen beschränkt. Die großen Systemmanagement-Anbieter – BMC, CA, IBM, HP – haben das Thema bis jetzt noch nicht zentral in Angriff genommen.
Viele Kunden fühlen sich von den zahlreichen Managementwerkzeugen, die sie für die diversen Zwecke und Geräte brauchen, nach Königs Eindrücken überlastet und finden Gefallen an der Idee, durch das Management virtualisierter Umgebungen, wie sie VMware möglich macht, eine gewisse Vereinheitlichung zu erreichen.
Bei den Solution Providern sind die drei marktführenden Hypervisor-Anbieter alle gut vertreten. In der Cloud-Welt hingegen werden auch Service Provider wichtig, die auf der Plattform des betreffenden Herstellers Dienste anbieten. Hier sieht König VMware deutlich vorn. Kunden ist es oft wichtig, bei Datenschutz und Sicherheit die Hoheit zu haben, wenn sie externe Cloud-Ressourcen nutzen, was auch der Systemhaus-Manager bestätigt.