Nach der US-Wahl stehen soziale Netzwerke in der Kritik, weil sie nicht konsequent gegen Falschmeldungen vorgegangen sein sollen. Die Diskussion ist überfällig, schließlich fungieren amerikanische IT-Giganten wie Google oder Facebook immer mehr als Meinungsmacher.
Während die westliche Welt nach dem überraschenden und für viele schockierenden Wahlsieg Trumps wieder zum Alltag übergegangen ist, hat man vor allem bei Facebook noch mit den Nachwehen der Wahl zu kämpfen. Denn der Vorwurf zahlreicher Wahlbeobachter gegen das soziale Netzwerk wiegt schwer: Facebook sei während des US-Wahlkampfs nicht ausreichend gegen Falschmeldungen vorgegangen. Vor allem die Trump-Seite hatte den Kampf um das amerikanische Präsidentenamt mit Lügen und Halbwahrheiten in eine Schlammschlacht verwandelt. Viele dieser nachgewiesen falschen Behauptungen fuhren Millionen Interaktionen ein und dürften auch die Meinung vieler Menschen maßgeblich beeinflusst haben.
Für den Facebook-Chef ist die Situation paradox, schließlich ist Zuckerberg seit der Wahl damit beschäftigt, entgegen seinem
Naturell die Macht des sozialen Netzwerks kleinzureden. Zudem hätte Facebook damit gerade denjenigen der beiden Kandidaten unterstützt, der mit seinem versprochenen Protektionismus sowohl die Netzfreiheit als auch
den Zuzug ausländischer IT-Experten beschränken will. Zwei Dinge, die essentiell für den Erfolg der IT-Giganten im Silicon Valley sind.