Gebrauchtsoftware

Windows 10 soll Nutzer »anfixen«

12. Februar 2015, 13:49 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Hart erkämpfte Rechtssicherheit

CRN: Wie können Reseller die gebrauchten Lizenzen ihrer Kunden bei Migrationsprojekten am besten in Kapital zurück verwandeln?

Lynen: Reseller sollten sich nicht scheuen, mit seriösen Gebrauchtsoftware-Händlern zu kooperieren. Nicht nur beim Einkauf besteht hier großes Potential. Gerade wenn das Budget des Kunden begrenzt ist, hat der Ankauf der alten Lizenzen durch uns schon manchem Kunden geholfen, die gewünschten Lizenzen finanzieren zu können. Ein auf diese Weise erhöhtes Budget kommt letztlich den Herstellern zugute, was dort leider immer noch nicht verstanden wird. Dort sieht man den Gebrauchtlizenzhandel weiterhin leider ausschließlich als unliebsame Konkurrenz.

CRN: 2ndsoft ist seit 20 Jahren im Markt – was waren für Sie die wichtigsten Momente in dieser Zeit? Werden die nächsten 20 Jahre einfacher, nachdem die ewigen Rechtsstreitigkeiten nunmehr Großteils vorbei sein sollten?

Lynen: Die letzten 20 Jahre sind wie im Fluge vergangen. Es mangelte nie an Herausforderungen, aber die Meilensteine waren sicherlich immer die höchstrichterlichen Entscheidungen, die die Hersteller in ihre Schranken gewiesen haben. Im Jahr 2000 war das die berühmte Entscheidung des BGH zur Rechtslage bei OEM-Lizenzen. Und dann natürlich im Jahr 2012 die allumfassende Klarstellung des EuGH. Aus heutiger Sicht alles ganz logische Entscheidungen, aber ich erinnere mich noch an die Zeit kurz vor der EuGH-Entscheidung. Damals erfuhr ich im persönlichen Gespräch mit einigen Big Playern in der Branche deren Einschätzung, der EuGH werde sich der Marktmacht der Softwareproduzenten beugen und den Gebrauchtmarkt zerstören. Es ist anders gekommen. Die nun bestehende weitgehende Rechtssicherheit ist sicherlich positiv zu beurteilen im Gegensatz zu anderen Entwicklungen wie die von Ihnen angesprochenen Mietmodelle der Hersteller. Lassen wir uns überraschen, wie die nächsten 20 Jahre aussehen werden.


  1. Windows 10 soll Nutzer »anfixen«
  2. Mietmodell als Lichtblick für Microsoft
  3. Hart erkämpfte Rechtssicherheit

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