Niko Mykkanen, Channelchef von Amazon Web Services EMEA, möchte in seinem CRN_Gastkommentar mit einigen Missverständnissen aufräumen und dient sich dem Channel als Cloud-Partner an.
Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich Cloud Computing von einer Technologie, mit der Unternehmen experimentiert haben, hin zum Mainstream entwickelt. Jedoch herrschen gerade in der Channel Community Missverständnisse vor, die bei unseren Gesprächen mit einigen Channelanbietern immer wieder ans Licht gekommen sind. Es wird Zeit, diese Missverständnisse und falschen Annahmen zu korrigieren.
Diese Aussage hat mit der Realität nichts zu tun. Denn in den letzten zehn Jahren haben Partner jeder Größe mithilfe der Cloud viel Geld eingenommen, vom kleinen Technologie- und Beratungspartner über die »Born in the Cloud« System-Integratoren (SIs) bis hin zu Independent Software Vendors (ISVs). Mit der Migration von Infrastrukturen und Anwendungen bieten Partner einen Mehrwert und erschließen sich neue Einnahmequellen, beispielsweise in den Bereichen Monitoring, Automatisierung und Verwaltung der Umgebungen ihrer Kunden. Partner können dabei auch von Channelprogrammen wie dem von Amazon Web Services pofitieren. Über das Amazon Web Services Partner Netzwerk (APN) erhalten Partner Discounts auf die Standardpreise von AWS und andere Möglichkeiten, um ihre Cloud-Umsätze zu erhöhen. Auch können sie an Trainings- und Zertifizierungsprogrammen teilnehmen.
Manche glauben auch, der Channel sei für die Cloud gar nicht nötig, schließlich haben die Kunden die Option, direkt mit dem Cloud-Anbieter zusammenzuarbeiten. Diese Aussage ist schlichtweg falsch! Denn selbst wenn Kunden direkt mit Anbietern zusammenarbeiten können, so bleiben die Partner ein wesentlicher Teil des Cloud-Ökosystems. Denn die Partner bilden die Schnittstelle zwischen Cloud-Anbieter und Kunden. Im Rahmen des AWS-Partner-Ökosystems verbinden sich die verschiedenen Partner und bilden zusammen einen One-Stop-Shop, um die gesamte Palette der Cloud-Technologie anzubieten. Das Partner-System trägt bereits wesentlich zum Erfolg von AWS bei und wird weiter wachsen.
Manche Partner behaupten, dass sie Cloud-Technologie schon inhouse haben. Die Realität sieht jedoch anders aus: Den Private oder internen Clouds, die
Partner betreiben, fehlt häufig die Flexibilität, Skalierbarkeit und die globale Reichweite, die Kunden benötigen. Auch sind diese sehr teuer für Partner, da sie die Kapitalinvestitionen des Rechenzentrums sowie laufende Kosten meist selber tragen. Indem sie den Betrieb der Infrastruktur zu einem Cloud-Anbieter auslagern, können die Partner sich auf ihre Kernkompetenzen besinnen.
Wenn die Partner die Cloud auch intern für die eigene Infrastruktur nutzen, können sie mit der Entwicklung von Innovationen mithalten und ihre Kunden kompetent beraten. Auch ist es hilfreich, wenn Partner sich Kompetenzen für bestimmte Cloud-Bereiche erschließen. Einige Partner konzentrieren ihr Geschäft auf eine Spezialisierung, wie etwa DevOps, Big Data, das Internet der Dinge, Lösungen für Mobilgeräte oder aber Technologiebereiche wie SAP, Oracle oder Microsoft. Auf diese Weise lassen sich Großkunden akquirieren, die ihre Konzernanwendungen und große Teile ihrer Infrastruktur in die Cloud migrieren.