Microsoft unterstützt nicht den Betrieb eines Exchange-2003-Servers auf der Plattform 2008, und ab der Version 2007 verlangt Exchange nach einer 64-Bit-Plattform. Bis vor kurzem durften Exchange-2003-Anwender nicht einmal das ADS-Schema auf 2008 R2 anheben. Doch laut Microsoft ist die Kompatibilität nun gewährleistet.
Obwohl es in diesem Workshop lediglich um das Update zweier Maschinen geht, muss der Verwalter viele Faktoren berücksichtigen und etliche Tests auf den Maschinen durchführen.
Dabei gibt es bei Microsoft einen überraschenden Sinneswandel: Früher verachtete das Unternehmen aus Redmond die Linux-Fraktion mit der Begründung: Linux-Anwender müssten sich mit vielen komplexen Kommandozeilen-Tools herumschlagen, während Windows-Admins dieselbe Arbeit bequem mit Maus und GUI erledigen können.
Die Update-Vorbereitung für den Umstieg auf Windows-2008 zwingt den Verwalter allerdings dauernd auf die Kommandozeile, und die Komplexität der Windows-Support-Tool-Parameter ist der von Linux-Tools mindestens ebenbürtig.
Bevor der 2008-R2-Server seinen Dienst antreten kann, muss das Active-Directory des bestehenden Forest geprüft und auf den neuesten Stand gebracht werden. Dazu sollten Sie auf den bestehenden 2003er Server zunächst die Support-Tools installieren, falls das nicht bereits geschehen ist. Die Support-Tools befinden sich auf der Windows-2003-Server-CD im Verzeichnis Support.
Ab Windows-Server-2008 richtet die Systeminstallation die Support-Tools von Haus aus mit ein. Mit Hilfe der Tools lassen sich defekte ADS-Datenbanken reparieren oder der Status der Replikation abrufen.
Bevor Sie irgendwelche Veränderungen am ADS und dessen »Functional Level« vornehmen, sollten Sie prüfen, ob die Synchronisation ihrer DC-Server läuft. Dazu nutzen Sie das Support-Tool repadmin auf einem ihrer DCs:
repadmin /replsum /bysrc /bydest /sort:delta
Die Ausgabe sollte alle ihre DCs auflisten und keine Replikationsfehler aufführen. Über repadmin können Sie zudem eine Replikation anstoßen oder bei Replikationsfehlern die Liste der nicht abgeglichenen Objekte abrufen.
Ältere Verzeichnisse werden noch im Windows-2000/2003-Kompatibilitätsmodus arbeiten. Diese Betriebsart ist prinzipiell auch mit Windows-2008-Servern innerhalb der Domäne möglich, verhindert dann jedoch einige erweiterte Funktionen von Windows-Server-2008. Neuere Features verlangen, dass der ADS mindestens im »Windows-2003«-Modus arbeitet.