Betriebssysteme: Windows Server 2008 R2

Workshop: Migration zu Windows Server 2008 einfach gemacht

1. April 2010, 15:23 Uhr | Andreas Stolzenberger

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Übernahme vorbereiten

Der zweite Domänen-Controller lässt sich In-Box von Windows 2003-R2 auf Windows-2008-R1 upgraden.
Der zweite Domänen-Controller lässt sich In-Box von Windows 2003-R2 auf Windows-2008-R1 upgraden.

Während Sie die Replikation abwarten, können Sie weitere Vorbereitungen treffen. Bevor sie den 2008-R2-Server einbinden können, muss er mit Namen und IP-Adresse im bestehenden DNS zu finden sein. Probleme können sich bei PCs mit mehreren LAN-Adaptern ergeben. Der Administrator hat bei Windows nicht unbedingt selbst in der Hand, welches LAN-Interface der Server als primäres einsetzt.

Nutzen Sie beispielsweise zwei LAN-Adapter und richten nur den ersten mit einer statischen IP ein, kann es vorkommen, dass Windows-2008 den zweiten Adapter mit einer dynamischen IP versieht und als Primärinterface nutzt. Der zweite DC lässt sich In-Box von Windows-2003-R2 auf Windows-2008-R1 upgraden.

Schließen Sie bei der Konfiguration zunächst nur einen Adapter mit der primären, statischen IP-Adresse an und konfigurieren Sie das Interface gemäß ihrer Vorgaben. Danach installieren Sie auf dem Windows-Server-2008-R2 alle Updates sowie den DNS-Dienst. Der Setup-Wizard der DNS-Rolle möchte, dass Sie sofort nach der Installation die DNS-Zonen konfigurieren. Brechen Sie diesen Schritt ab und lassen Sie den Dienst unkonfiguriert.

Wichtig ist dabei auch, dass die DNS-Einstellung ihres LAN-Adapters zunächst noch auf den alten DC verweist und noch nicht auf die lokale Maschine, welche erst später den DNS-Service übernimmt.

Dann starten Sie auf der Kommandozeile des Windows-2008-R2-Servers das Tool »dcpromo«. Das Programm führt den Anwender in mehreren Dialogen durch die ADS-Konfiguration. Im Labor läuft der komplette Prozess nach den ausführlichen Vorbereitungen ohne weitere Probleme durch. dcpromo konfiguriert automatisch den DNS-Server von ADS10.

Sobald der erste Windows-Server-2008-R2 als DC arbeitet, lässt sich sein Vorgänger prinzipiell über dcpromo außer Dienst stellen. Alle ADS-Rollen wird er dabei an andere DCs im LAN übergeben.

In einem produktiven Netzwerk sollten Sie mit diesem Schritt noch ein wenig warten. Lassen Sie den alten DC noch eine Weile mitlaufen, bis der neue DC seine fehlerfreie Funktion unter Beweis gestellt hat. Prüfen Sie zwischendurch immer mal wieder mit repadmin, ob die Replikation zwischen den DCs sauber arbeitet.

Nach den aufwändigen Vorbereitungen für den ersten DC verläuft das In-Box-Upgrade des zweiten DC vergleichsweise simpel ab. Die Update-Installation benötigt allerdings 8 freie GByte auf dem primären Datenträger. Das Labor-Setup von Network Computing gönnt der VM mit dem zweiten DC aber nur eine 8 GByte große C:-Platte. Daher scheitert das Update im ersten Anlauf.

Das Problem lässt sich im Handumdrehen lösen. Das Laborteam vergrößert das virtuelle Laufwerk von 8 auf 24 GByte, startet die VM von einer Knoppix-DVD und vergrößert mit Hilfe von fdisk und ntfsresize die bestehende Partition in wenigen Minuten. Der Umweg über die Linux-Boot-DVD geht auf jeden Fall schneller als der mittels der bekannten Partition-Tools für Windows.

Nach der Modifikation führt der folgende Neustart einen Platten-Check aus, dann ist die Maschine wieder einsatzbereit. Die Upgrade-Installation auf den Windows-Server-2008 muss aus dem laufenden Windows-Server-2003 heraus angestoßen werden und läuft dann ohne weitere Interaktion durch den Administrator durch. Das Upgrade-Setup übernimmt die bestehenden Rollen und Dienste sowie deren Konfiguration.

Bei dem vorliegenden Labor-Setup verliert die Windows-Server-VM jedoch den LAN-Adapter. Das fällige Update der Vmware-Tools spielt den passenden Treiber ein. Nach dem abschließenden Neustart ist das Update der beiden DCs abgeschlossen.


  1. Workshop: Migration zu Windows Server 2008 einfach gemacht
  2. Sinneswandel bei Microsoft
  3. Von 2000 auf 2003
  4. Übernahme vorbereiten
  5. Fazit

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Microsoft GmbH

Matchmaker+