Match-Chefin Mandy Ginsberg spielte im Gegenzug in einem bissigen Kommentar auf den jüngsten Datenskandal von Facebook an: Die Ankündigung komme zu einem überraschenden Zeitpunkt, wo doch in diesem Bereich viele persönliche und heikle Informationen anfielen. Facebook hätte finanziell das Zeug dazu, das auf zusätzlichen Premium-Angeboten basierende Geschäftsmodell von Apps wie Tinder mit einem kostenlosen Dating-Dienst massiv unter Druck zu setzen. Die Match-Aktie verlor zum Handelsstart am Mittwoch weitere 1,5 Prozent. Die Dating-Dienste sind Winzlinge im Vergleich zu Facebook mit seinen 2,2 Milliarden Mitgliedern. Und sie nutzen bisher über die »Login mit Facebook«-Funktion das vom Online-Netzwerk strukturierte Wissen über die sozialen Kontakte eines Nutzers.
Als weitere Neuerung erleichtert es Facebook den Nutzern nach dem jüngsten Datenskandal, einige gesammelte Informationen wie die Liste besuchter Websites oder angeklickter Links zu löschen. Zudem könnten sie künftig auch verhindern, dass Daten über ihre Interaktionen mit anderen Websites und Apps überhaupt gespeichert werden, sagte Zuckerberg auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz F8. Er verglich die Funktion »Clear History« mit dem Löschen ähnlicher Informationen in Webbrowsern. Genauso könne ein solcher Schritt auch die Nutzung von Facebook weniger komfortabel machen, betonte er. »Ihr Facebook wird nicht ganz so gut sein, während das System neu lernt.«
Außerdem bekommt die Foto-App Instagram eine Videochat-Funktion und der Kurzmitteilungsdienst Facebook Messenger einen eingebauten Übersetzer. Außerdem gab Zuckerberg den Startschuss für den Verkauf der neuen VR-Brille Oculus Go.