Eine zentrale Rolle bei Zuckerbergs Auftritt spielte aber der Datenskandal um den Abfluss von Nutzerinformationen an die Analysefirma Cambridge Analytica. Zuckerberg wiederholte, dass dies »ein massiver Vertrauensbruch« gewesen sei. »Wir müssen dafür sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholen kann.« Zugleich bekräftigte der Facebook-Chef, dass das Online-Netzwerk wegen des Skandals und der heftigen Kritik der vergangenen Monate nicht stehenbleiben werde. Es sei wichtig, weiterhin hart zu arbeiten, um die Welt zusammenzubringen: »Wir werden weiterbauen.«
Zuckerberg wirkte auf der Bühne sicherer und lockerer als in den vergangenen Jahren - und griff auch zur Selbstironie. Eine Funktion zum gemeinsamen Ansehen von Videos demonstrierte er anhand seiner zehnstündigen Fragerunde vor US-Abgeordneten und Senatoren. »Nehmen wir mal an, einer Ihrer Freunde muss im US-Kongress aussagen. Man kann dann seine Freunde versammeln und gemeinsam lachen, gemeinsam weinen«, sagte er zu Gelächter im Saal. »Lasst uns das nicht so bald wiederholen«, schloss er nach einer Pause ab.
Jeder der rund 5000 anwesenden Entwickler und Partner fährt mit einer Oculus-Go-Brille nach Hause kündigte Zuckerberg an. Das günstigere Gerät ohne Kabel soll das immer noch schlummernde Geschäft mit virtueller Realität ankurbeln. Die Oculus Go kommt ohne Anschluss an einen leistungsstarken Computer und externe Sensoren aus. Damit hat die Brille weniger Einsatzmöglichkeiten als das Top-Modell Oculus Rift, der Preis ist aber auch nur etwa halb so hoch. Die Oculus Go sei vor allem für Menschen gedacht, die VR ausprobieren oder in der Brille Filme oder Videos ansehen wollen, sagte Produktmanager Madhu Muthukumar. Außerdem gibt es eine Plattform für virtuelle Besuche von Konzerten und anderen Events.
Zuckerberg hofft, mit Oculus die Kommunikation der Zukunft mitzuprägen, nachdem Facebook die Smartphone-Plattformen Apple und Google überlassen hatte. »Telefone sind rund um Apps aufgebaut, aber das ist nicht, wie wir denken«, betonte Zuckerberg. Facebook wolle stattdessen die Nutzer in den Mittelpunkt stellen.