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Plagiarius 2017

Der Zoll unterstützt im Kampf gegen Plagiate

Autor:Axel Pomper • 15.2.2017 • ca. 0:55 Min

Laut EU-Kommission haben die EU-Zollbehörden allein 2015 mehr als 40 Millionen rechtsverletzende Produkte im Wert von mehr als 650 Mio. Euro an den EU-Außengrenzen beschlagnahmt – ein Plus von 15 % gegenüber 2014. Die Mehrheit der festgehaltenen Waren kam auch 2015 aus China und Hongkong. Zu den Herkunftsländern gehörten etwa auch die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei und Indien. Die EU-Zoll-Statistiken können aber nur einen Teil des weltweiten Problems zeigen, so die Aktion Plagiarius. Sie stellt klar: Viele asiatische Firmen haben sich von der verlängerten Werkbank des Westens hin zu ernsthaften Mitbewerbern auf den Weltmärkten entwickelt, die selbst gewerbliche Schutzrechte anmelden und diese konsequent gegen Nachahmer durchsetzen. Hinzu kommt, dass die Auftraggeber beziehungsweise Importeure von Plagiaten oftmals aus Industrieländern kommen. Auch unter den Nominierten für den Negativ-Preis ‚Plagiarius‘ befinden sich seit Jahren immer mehr europäische Firmen, häufig stammen der Originalhersteller und der vermeintliche Plagiator sogar aus demselben Land. Zunehmend handelt es sich bei den Nachahmern um ehemalige Produktions- oder Vertriebspartner. Sehr gezielt prüfen die Täter heutzutage bei erfolgreichen Produkten von Mitbewerbern die Existenz von gewerblichen Schutzrechten. Sind keine Schutzrechte eingetragen, werden ohne Skrupel 1:1 Plagiate hergestellt. Die Aktion Plagiarius rät daher: Für eine bestmögliche Abwehr von Produkt- und Markenpiraterie sollten Firmen auf eine ganzheitliche Strategie aus juristischen, organisatorischen und technischen Maßnahmen setzen.