Gastkommentar von Lancom Systems

Agilität, Kosten, Compliance: Was den WAN-Markt umtreibt

7. Dezember 2020, 14:22 Uhr | Autor: Tarik Erdemir / Redaktion: Lukas Steiglechner
Tarik Erdemir, Vice President Wide Area Networking bei Lancom Systems
© Lancom Systems

Mit den stark gestiegenen Anforderungen an Agilität, Effizienz, Performance und Skalierbarkeit wird schnell klar, dass die bewährten Technologien zunehmend an ihre Grenzen stoßen.

Noch nie zuvor war Wirtschaft so dynamisch wie heute. Teams arbeiten weit verteilt, oft mobil und nicht selten über den ganzen Globus verstreut. Standorte kommen hinzu, ziehen um, werden geschlossen. Selbst die letzten analogen Prozesse werden digitalisiert und die gesamte Lieferkette fein granular vernetzt. Für die Unternehmens-IT heißt das vor allem eins: Der Traffic steigt konstant, Veränderungen sind an der Tagesordnung. Um dem weiterhin gewachsen zu sein, ersetzen immer mehr hybride und Multi-Cloud-Infrastrukturen herkömmliche Server-Lösungen und Anwendungen und brechen die Grenzen herkömmlicher Netze auf – während es selbstverständlich gilt, vielfältige Angriffsvektoren abzuwehren und selbst über weltweit verteilte Organisationen hinweg die durchgängige Vertraulichkeit der Kommunikation zu gewährleisten.

In einer weniger dynamischen Welt gab es auf den Bedarf nach sicherer, ortsübergreifender Vernetzung eine recht einfache, performante Antwort. Je nach Geschmack hieß diese VPN oder MPLS. Mit den stark gestiegenen Anforderungen an Agilität, Effizienz, Performance und Skalierbarkeit wird aber schnell klar, dass die bewährten Technologien zunehmend an ihre Grenzen stoßen. Sie sind zu komplex und einfach auch zu starr. Zumal ein „Störfaktor“ mit dem zunehmenden Kostendruck, unter dem CIOs und IT-Leiter derzeit agieren, dabei noch gar nicht berücksichtigt ist.

Auf diesen Nährboden stieß im Jahr 2014 ein fundamental neuer Ansatz, der den WAN-Markt seitdem langsam, aber stetig, verändert: Software Defined WAN (SD-WAN).

Für die Netzwerkagilität

Software Defined bedeutet, dass eine intelligente Cloud-Instanz mit rasendem Tempo hoch automatisiert – und daher beeindruckend akkurat – sichere, standortübergreifende Netze realisiert. Sie baut VPN-Tunnel auf und ab, bindet Gegenstellen ein, virtualisiert Netze, routet Traffic situativ und erkennt Fehler, noch bevor diese zu einem spürbaren Problem werden. Kurzum: Sie sorgt dafür, dass Netze maximal agil werden, ihr Betrieb minimalen Aufwand und Kosten verursacht, und selbst komplexe Sicherheits- und Virtualisierungsszenarien über viele Standorte hinweg zuverlässig und fehlerfrei ausgerollt werden.

Compliance: das höchste Gebot

Aber Achtung! Trotz all der großartigen technologischen Errungenschaften von SD-WAN darf ein Thema nicht aus dem Blickfeld geraten, das anfangs vielleicht erstaunen mag: Compliance. „Schuld“ daran ist kein geringerer als der Europäische Gerichtshof. Der löste nämlich im Juli mit seinem Privacy-Shield-Urteil ein wahres Erdbeben in der IT-Landschaft aus und schob dem legalen Transfer personenbezogener Daten zu US-Unternehmen und in die USA einen Riegel vor. Was tags zuvor noch rechtlich zulässig war, wurde über Nacht zum realen Compliance-Risiko – drohende Bußgelder, Schadensersatzforderungen und Reputationsverlust inklusive.

Wichtig ist also, exakt zu wissen, was mit den Daten im SD-WAN geschieht. Das gilt auch für bereits bestehende Netze. Zumal selbst Optimisten nicht ernsthaft damit rechnen, dass sich eine politische Lösung finden lässt, die langfristige Rechts- und damit Planungs-sicherheit bringt. Wenn man das aber genau beachtet, ist SD-WAN ein wahrer Game Changer für mehr Agilität bei geringeren Kosten. Kein Wunder also, dass die Enterprise-IT längst auf diesen neuen Ansatz setzt – und Mittelstand mit zunehmendem Tempo nachzieht.

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