Symantec Backup Exec 3600 Appliance - Nicht ganz billig, dafür aber gleich mit allen möglichen Optionen und viel Speicher ausgestattet, zielt die Backup-Appliance vor allem auf große Unternehmen, die möglichst zügig viele Daten sichern möchten und Wert darauf legen, Hardware und Software aus einer Hand zu erhalten.
Die Vorteile der Backup-Exec-3600-Appliance (BE-3600-Appliance) liegen auf der Hand: Symantecs Backup-Exec-Software - hier in der nicht unbedingt bei allen Anwendern beliebten 2012-Version - läuft auf Hardware, die speziell dafür optimiert ist. Das sollte ein reibungsloses Zusammenspiel und hohe Performance gewährleisten sowie außerdem den Support vereinfachen. Das mit dem Support trifft einerseits zu, denn der Kunde wendet sich mit seinem Problem, egal ob von der Hardware oder der Software verursacht, immer an ein und denselben Ansprechpartner: Symantec. Andererseits scheint es mit dem technischen Support bei Symantec insgesamt nicht weit her zu sein. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn man im Internet gezielt nach Erfahrungen fragt.
Ein weiterer Vorteil von Appliances an sich ist deren schnelle Inbetriebnahme. Das trifft auch auf die BE-3600-Appliance zu, allerdings kann es bis zur ersten Datensicherung je nach Erfahrung des Administrators doch ein wenig dauern, denn so richtig intuitiv ist der Weg zur Managementsoftware zur Planung von Backup- und anderen Aufträgen nicht zu finden. Die gedruckte Dokumentation beschränkt sich auf Informationen über das Setup, die Konfiguration und das Management der Hardware, und in den PDF-Dateien muss der Nutzer auch erst suchen.
Die Appliance umfasst lediglich eine Höheneinheit. Darin stecken ein einzelner Intel-Xeon-X3430-Quad-Core-Prozessor, 16 GByte Arbeitsspeicher, zwei 80-GByte-SSD-Platten für das Betriebssystem (RAID 1), vier 2-TByte-Platten für die Backups (hot-swappable, RAID 5), ein SAS-Host-Bus-Adapter (6 GBit/s) für den Anschluss einer externen Bandeinheit, zwei Netzteile und drei Lüfter. Diese drei Lüfter sorgen für einen Lärm, wie wir ihn bisher bei Appliances nur selten gehört haben. Rückseitig gibt es drei Gigabit-Ethernet-Ports für die Verbindung zum Netzwerk, einen Ethernet-Port für das Management über einen direkt angeschlossenen Windows-PC oder -Laptop, einen weiteren Ethernet-Port für technischen Support, eine SAS-Schnittstelle, zwei USB-Ports, einen VGA-Port sowie eine serielle Schnittstelle. Die Vorderseite bietet Zugriff auf die Platten, außerdem enthält sie die üblichen Status-LEDs und einen Ein-/Ausschalter. Was die Hardware betrifft, ist das Gerät also sehr gut bestückt, und die Software steht dem nicht nach. Die Appliance ist vollständig ausgestattet mit allem, was heute für Datensicherungen und Notfallwiederherstellung, neudeutsch Disaster-Recovery, interessant und wichtig ist. Das umfasst vor allem eine integrierte Daten-Deduplizierung, die Fähigkeit zur Sicherung und Wiederherstellung aller aktuellen Windows-Umgebungen von Windows-7 bis Windows-2008-R2 sowie den Schutz aller wichtigen Vmware- und Hyper-V-Umgebungen einschließlich Vmware-Vstorage und Volume-Shadow-Copy-Service.
Schön ist, dass bis auf ganz wenige Ausnahmen wirklich alles gleich im Paket enthalten ist, was auch Optionen und Agenten für den Schutz von Applikationen wie Microsoft-Exchange, SQL-Server, Active-Directory, Sharepoint, Lotus-Notes/Domino oder Oracle-Datenbanken mit einbezieht. Manch anderer Anbieter offeriert solche Funktionalität nur als zusätzliche kostenpflichtige Option.
Aber aufgepasst, wir beziehen uns hier auf die BE-3600-Appliance in der Total-Protection-Edition, bei der die Virtual-Tape-Library-Unlimited-Drive-Option wirklich die einzige nicht im Paket enthaltene und somit bei Bedarf zusätzlich zu erwerbende Option ist. Neben der Total-Protection-Edition offeriert Symantec aber auch noch eine billigere Essential-Protection-Edition. Und da sich der Preisunterschied irgendwo niederschlagen muss, fehlen darin eben ein paar weitere Optionen, nämlich die Enterprise-Server-Option, die unter anderem das zentrale Management mehrerer Appliances und/oder Media-Server vereinfacht, der Remote-Media-Agent für Linux, die NDMP-Option zur Sicherung von NAS-Systemen und die Library-Expansion-Option.