Zukunftsorientierte Infrastruktur

Der Weg zur geschäftskritischen Nachhaltigkeit

15. März 2021, 15:26 Uhr | Autorin: Antje Tauchmann / Redaktion: Lukas Steiglechner
Mittels eines Freiluftkühlsystems, beispielsweise der Kyoto-Kühlung, können Rechenzentrumsbetreiber nachhaltigere Methoden umsetzen.
© Maincubes

Datacenter sind entscheidend, sowohl für eine erfolgreiche Digitalisierung als auch im Kampf gegen den Klimawandel. Sie brauchen eine zukunftsorientierte Infrastruktur, die vielschichtig zu verwirklichen ist. Nachhaltigkeit ist nicht nur unabdingbar für die Umwelt, sondern auch geschäftskritisch.

Am 25. September 2015 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Agenda 2030 mit 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals; SDGs). Darin enthalten sind unter anderem Maßnahmen für bezahlbare und saubere Energie, Wirtschaftswachstum, Industrie, Innovation und Infrastruktur, nachhaltige Städte und Gemeinden, nachhaltigen Konsum und Produktion sowie zum Klimaschutz und zum Forcieren von Partnerschaften zur Erreichung der Ziele. Um die Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit voranzutreiben, können Datacenter hierbei einen wichtigen Beitrag leisten. Deren Infrastruktur muss dazu allerdings selbst auf Nachhaltigkeit getrimmt sein: angefangen bei der Architektur über die Gebäudetechnik und die verbaute Hardware bis hin zu den Services aus Colocation.

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Klimafreundliche Architektur

Ein Rechenzentrum, das nur als Raum für Racks und Hardware dienen soll, wird dem Thema Nachhaltigkeit kaum gerecht werden. Stattdessen sollten bereits bei der Planung klimafreundliche Baukonzepte eine wichtige Rolle spielen. Denn ein Datacenter ist immer mehr als nur Behausung von IT, es ist eine architektonische Lösung.

  • Der richtige Standort: Wo ein Datacenter steht, bestimmt unter anderem darüber, wie nachhaltig es ist. Besonders die klimatischen und energieinfrastrukturellen Bedingungen sind hier ausschlaggebend. So kann glühende Hitze den Betrieb genauso schwierig gestalten wie tropische Feuchtigkeit – ein gemäßigtes Klima erleichtert dagegen die Isolation und Kühlung der Hardware im Inneren. Ermöglicht das angeschlossene Energienetz die Stromversorgung durch erneuerbare Energien, wirkt sich das noch einmal positiv auf die Bilanz aus.
  • Raumnutzung und -aufteilung: Eine intelligente Raumplanung kann den Energiehunger eines Datacenters deutlich reduzieren. So helfen beispielsweise durchgängige Kaltgangkonzepte, die für einen ausreichenden Abstand zwischen den Racks sorgen, um Doppelböden von einer Höhe bis zu 1,5 Metern zu schaffen, Luftströme zu optimieren und einen anhaltenden Wärmeaustausch zu ermöglichen. Cages und Suiten zur Raumtrennung, die modular ausgelegt sind, schaffen Flexibilität, um Technik punktgenau zu installieren und damit Hardware nachhaltig einzusetzen.
  • Umweltfreundliche Materialien: Für Neubauten wie Nachrüstungen sollte auf umwelt- und ressourcenschonende Materialien mit einem positiven Primärenergieinhalt (PEI) zurückgegriffen werden. Insgesamt bestimmt das Gesamtkonzept darüber, ob das Ziel der Nachhaltigkeit erfüllt wird. Dazu gehören unter anderem recyclingfähige und leicht zu wartende Baustoffe mit hoher Lebensdauer, kurze Transportwege bei der Materialbeschaffung sowie der Verzicht auf Verbundkonstruktionen, damit einzelne Gebäudeteile leicht austauschbar sind.
  • Dämmung der Fassade: Die Hitze des Sommers bleibt draußen und die Abwärme der Hardware zieht ab – eine klug konzipierte Fassade schafft beides, so dass die Kühltechnik im Gebäude möglichst wenig beansprucht wird. Demzufolge sollte einerseits die Isolation das Datacenter gut abschirmen und gleichzeitig einen effizienten Luftaustausch ermöglichen.

  1. Der Weg zur geschäftskritischen Nachhaltigkeit
  2. Smarte Gebäudetechnik
  3. Colocation und Ökosysteme
  4. Nachhaltig kühlen mit Kyoto Cooling

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