Durchgängiges Datenmanagement

Digitale Gesundheitsversorgung braucht optimales Datenmanagement

13. März 2019, 14:17 Uhr | Natalie Lauer
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Gesundheitseinrichtungen müssen eine Reihe von Hürden wie Budgetrestriktionen, politische Entwicklungen oder Personalengpässe meistern. Einen Ausweg hieraus stellen moderne Technologien dar. Deshalb wird durchgängiges, digitales Datenmanagement künftig eine immer bedeutendere Rolle spielen.

Gesundheitseinrichtungen haben es aktuell nicht leicht. Sie müssen eine Reihe von Hürden wie beispielsweise Budgetrestriktionen, politische Entwicklungen oder Personalengpässe meistern. Zweifelsohne führt ein Weg aus dem Schlamassel sicher über moderne Technologien. Markus Grau, Principal Systems Engineering bei Pure Storage betont in diesem Zusammenhang, dass durchgängiges, digitales Datenmanagement auch auf diesem Sektor eine immer bedeutendere Rolle spielen wird.  

In Großbritannien stellt der National Health Service (NHS) das staatliche Gesundheitssystem dar. Sein Fahrplan für die digitale Gesundheitsversorgung enthält eine kühne Prognose. So wird dort behauptet, dass Ende nächsten Jahrzehnts (2020!) der digitale Zugang zu Dienstleistungen im NHS breitflächig etabliert sein wird.  

Zu den erwähnten Maßnahmen gehören neben der Aktualisierung von Altsystemen und  digitaler Patientendaten auch die Erleichterung der Online-Buchung von NHS-Diensten sowie der Einsatz genomischer und klinischer Daten zur Identifizierung von Personen, die durch schwere Erkrankungen gefährdet sind. „Die Grundlage all dieser Versprechen ist ein Schritt, um den Einsatz von Technologien, nämlich Datenanalyse und künstliche Intelligenz (KI), in die Wege zu leiten. Es gibt bereits Belege dafür, dass diese Technologien die Entwicklung personalisierter Medikamente unterstützen und Wartezeiten reduzieren und klinische Ergebnisse verbessern werden“, erörtert  Markus Grau. „Diese Innovationsfelder sind ein Beispiel dafür, dass KI trotz gelegentlicher Skepsis eine Kraft für das Gute im Gesundheitswesen sein kann.“ 

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Markus Grau, Principal Systems Engineering bei Pure Storage
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Damit diese Vision irgendwann zur Realität wird, müssen eine Reihe von Aspekten bedacht werden  – das gilt nicht nur für den NHS, sondern hat weltweite Gültigkeit:

Bildung ist die Basis des Erfolgs
Kein Weg führt daran vorbei, dass Datenanalyse- und Managementfähigkeiten in allen Aspekten der medizinischen Ausbildung zum Alltag werden. Das medizinische Personal, aber auch Verwaltungskräfte von medizinischen Institutionen müssen umfassend im Umgang mit KI-Technologien geschult werden und laufend auf dem neuesten Stand bleiben. Die Basis für den Erfolg bildet demnach eine Kombination aus Bildung, Unterstützung und Zusammenarbeit. Nur so kann von den Vorteilen dieser Technologien optimal profitiert werden. 

Datenschutz hat oberste Priorität
KI-Technologien und datengestützte Erkenntnisse haben jede Menge Vorteile im Gepäck. Trotzdem gilt: Bei allem Fortschritt muss der Datenschutz oberste Priorität genießen. Gerade die  im Gesundheitswesen verarbeiteten Patientendaten sind hochsensibel. Das setzt einen entsprechend feinfühligen und vorsichtigen Umgang mit den anfallenden Daten voraus.  Niemals sollte die Öffentlichkeit das Gefühl beschleichen, dass ihre Daten ohne ihr Wissen für Zwecke verwendet werden, denen sie nicht zugestimmt hat.  Dies kann nämlich sämtliche Pläne zur Modernisierung der Gesundheitspraktiken sabotieren. „Es gibt eine zweifache Lösung für dieses Problem: Erstens, ist Kommunikation der Schlüssel. Die Öffentlichkeit muss darüber informiert werden, wofür genau ihre Daten verwendet werden, und vor allem über die Vorteile, die sich daraus ergeben“, erklärt Markus Grau. „Zweitens müssen die Gesundheitsorganisationen über eine Infrastruktur verfügen, die einen schnellen und agilen Austausch solcher Daten ermöglicht und gleichzeitig die Konformität zu den Compliance-Richtlinien gewährleistet.“

Datenzentrisches Denken ist gefragt
Eine schnelle Verarbeitung und Analyse enormer Datenmengen ist notwendig, damit die Technologien Entscheidungen in Sekundenbruchteilen fällen  können. Deshalb sind bei Projekten dieser Art eine  äußerst solide Infrastruktur sowie eine hohe Rechenleistung  gefragt. Nur so kann ein effektiver Ablauf gewährleistet werden.

In puncto Unterstützung der Patientenversorgung haben sich herkömmliche Rechenzentren für Gesundheitsorganisationen in der Regel gut bewährt. Allerdings wurden diese nicht aus dem Anspruch heraus  geschaffen, gegenwärtige anspruchsvolle Datenanwendungen zu betreiben – von jenen zukünftiger Projekte ganz zu schweigen. „Die Zukunft, die von Anwendungen wie KI und maschinellem Lernen (ML) dominiert sein wird, erfordert einen anderen Ansatz für die Infrastruktur des Rechenzentrums: ein Ansatz mit besonderem Schwerpunkt auf Storage, darauf ausgelegt, einen massiv-parallelen Zugriff auf Daten mit sehr hoher Bandbreite zu ermöglichen“, bemerkt Markus Grau.

Von der Vision zur Realität
Robust und datenzentrisch muss die Infrastruktur sein, ansonsten lassen sich die Vorteile neuer Technologien nicht gewinnbringend nutzen. Der adäquate Gebrauch von KI sowie eine effiziente und verantwortungsbewusste Verarbeitung von Daten setzen  die Verfügbarkeit von geeigneten Systemen, Diensten und Support voraus.

Der NHs blickt auf eine mit vielen Prüfungen und Stolpersteinen gespickte Geschichte zurück, die inzwischen 70 Jahre zählt. Was die Herausforderungen bei Finanzierung und Personalausstattung betrifft, ist vermutlich keine Besserung in Sicht. Allerdings wird der Einsatz von KI aller Wahrscheinlichkeit nach einen wertvollen Beitrag zur  Weiterentwicklung des britischen Gesundheitssystems leisten. Es bleibt spannend! Die Zeit wird zeigen, wie sich der NHS und andere Gesundheitsorganisationen mit dem zunehmenden Einsatz moderner Technologien schlagen.


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