IT Operations automatisieren

Durchblick im Information Overload

4. Oktober 2021, 9:30 Uhr | Autorin: Jeanette Fürst / Redaktion: Diana Künstler
Die Untersützung und Automatisierung des IT-Betriebs durch Künstliche Intelligenz wird auch AIOps genannt.
© rolffimages/123rf

Immer mehr Geräte sind an das Netz angebunden. Hinzu kommen Kanäle und virtualisierte Umgebungen. Um trotz dieser wachsenden Komplexität einen effizienten IT-Betrieb aufrechtzuerhalten und lückenlose Netzwerküberwachung sicherzustellen, braucht es neue Ansätze. Eine Möglichkeit: AIOps.

Künstliche Intelligenz (KI) gehört zu den Schlüsseltechnologien unserer Zeit und hat sich längst im Einsatz bewährt. Einer der Bereiche in denen KI sich in den letzten Jahren einen festen Platz erobert hat, sind die IT Operations. Mit AIOps (Artificial Intelligence for IT Operations) lassen sich beispielsweise Analysen und Machine Learning auf große Datenmengen anwenden und die IT Operations automatisieren und verbessern. Damit können unter anderem Zeitersparnis, Effizienzsteigerung und Kostenreduktion gelingen. Mit AIOps lassen sich die Verfügbarkeit und die Performance der IT-Lösungen auf einen Blick erfassen, die Ursachen bestehender Probleme ermitteln oder auch künftige Probleme prognostizieren und verhindern. Davon können zum Beispiel Telekommunikationsunternehmen mit großen Network Operating Centern profitieren.

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Was KI im IT-Betrieb leisten kann

Die Lösungen, die heute den Status quo ausmachen, sind über Jahre entwickelt worden: Anfangs zielten sie lediglich darauf ab, Informationen aus verschiedenen IT-Umgebungen eines Unternehmens auf einem Monitor zusammenzufassen, um daraus den Prozess des Inzidenzmanagements anzustoßen und zu betreuen. Darauf aufbauend wurden sie schrittweise weiterentwickelt und können heute unter anderem relevante Daten automatisch korrelieren, zusammenbringen und mit zusätzlichen Informationen anreichern. Das ermöglicht eine klare Sicht auf Services und Prozesse im Unternehmen und eine korrekte Priorisierung der Tätigkeiten.

Der Einsatz von Artificial Intelligence for IT Operations ist immer da sinnvoll, wo eine Flut an Informationen heruntergebrochen werden muss. Ein Beispiel: Tritt in einem Netz ein gravierender Fehler auf, fangen viele Systeme an, Meldungen – sogenannte Events – an den zentralen Betrieb zu senden. Es entsteht eine Event-Flut. Alle diese Events müssen entgegengenommen, verarbeitet und gleichzeitig soweit reduziert werden, dass klar ersichtlich ist, bei welchen sogenannten „Actionable Events“ was zu tun ist. Genau hier setzt Künstliche Intelligenz an und unterstützt bei der Musterfindung – durch selbstlernende Mechanismen und das Unterscheiden in wichtige und unwichtige Events. Unter Einsatz dieser Tools sieht der IT-Spezialist in der Flut an Events direkt die relevanten Meldungen, um das Problem zu beheben. So können Unternehmen Zeit sparen, die sonst auf die Suche nach dem ursprünglichen Problem verwendet worden wäre, und durch die schnellere Behebung zusätzlich Geld.

Je komplexer und vielschichtiger die IT-Umgebungen werden, desto wichtiger wird KI. Der Einsatz von neuen Technologien, wie 5G, Edge und dem IoT, erhöhen die Komplexität deutlich. Viele Dienste werden jetzt neu auf Cloud-Plattformen in Form von Microservices angeboten, was dazu führt, dass die einzelnen Bestandteile noch sehr viel kurzlebiger geworden sind. Um diese wachsende Komplexität und Kurzlebigkeit in Einklang mit einer effizienten Überwachung zu bringen, braucht es Werkzeuge wie Künstliche Intelligenz.

AIOps in Zeiten der Krise

Mittlweile kann ein AIOps-Projekt innerhalb weniger Monate aufgesetzt werden. Voraussetzung dafür ist das nötige Know-how, um die verschiedenen Systeme zu integrieren und die Fähigkeit, alle Informationen aus den verschiedensten Bereichen aufzunehmen und unter einem Dach zusammenzuführen. Hierfür mussten Standards und Best Practices entwickelt werden. Schließlich ist das Ziel nicht nur, eine Software zu implementieren. Sie muss sich auch beim nutzenden Unternehmen eta-blieren, vollständig in die Abläufe integriert werden, damit sie erfolgreich läuft. Effiziente Prozesse und die Tatsache, dass viele Anbieter bereits seit Jahren remote gearbeitet haben, zeigten sich besonders während der Covid-19-Pandemie als hilfreich.

Durch die Erfahrungen im Remote-Arbeiten lassen sich Lösungen implementieren oder Systemanpassungen vornehmen, ohne dass ein Mitarbeiter des Service-Anbieters vor Ort ist. Es hat sich gezeigt, das Unternehmen und Serviceexperten in virtuellen Workshops agil und effizient zusammenarbeiten und über virtuelle Whiteboards neue Konzepte erarbeiten, Dokumente zuverlässig bearbeiten und ablegen und Projektfortschritte festhalten können. Dadurch entsteht eine kontinuierliche Zusammenarbeit, die sich zum Beispiel auch während einer Pandemie problemlos und ohne Unterbrechungen fortführen lässt.

AIOps haben in der Krise aber auch geholfen, besondere Herausforderungen zu lösen. Telekommunikationsanbieter und Service Provider waren zum Beispiel ganz besonders gefordert und liefen sozusagen auf Anschlag. Durch bestehende AIOps-Lösungen und gezielte Erweiterungen konnten sie schnell auf die Bedürfnisse ihrer Kunden reagieren.


  1. Durchblick im Information Overload
  2. First Mover profitieren seit Jahren

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