Gehäuse für Netzwerkkomponenten, die in der Maschinenhalle positioniert sind, haben das gleiche Anforderungsprofil. Wichtig ist auch, dass unterschiedliche Kabelmedien sicher eingeführt und im Inneren verlegt werden können. Bei den großen Distanzen, die normalerweise in Produktionshallen überbrückt werden müssen, kommen häufig Glasfaserkabel zur Anbindung an die nächste Verteilerstufe zum Einsatz. Diese Kabel erfordern relativ große Biegeradien, die eingehalten werden müssen. Sobald aktive Netzwerkkomponenten in den Gehäusen eingebaut sind, wird auch die Kühlung oder Klimatisierung ein Thema, denn es gilt, einen Maschinenstillstand durch Überhitzung und damit einhergehende Produktionsausfälle zu vermeiden. Durch die Dichtigkeit der Gehäuse wird es schwieriger, Abwärme einfach über einen Lüfter nach außen zu transportieren. Nicht in jedem Fall ist das über Filter und intelligent angebrachte Auslässe möglich. Dann müssen Kühlsys-teme zum Einsatz kommen, die die Wärme am Ort der Entstehung aufnehmen, über ein Kühlmedium abtransportieren und an einer anderen Stelle an die Umgebung abgeben. Für größere Racksysteme, die Komponenten im 19-Zoll-Format aufnehmen, bietet der Herborner Spezialist seine Liquid-Cooling-Package-Produktreihe (LCP) an, die sowohl Wasser als auch ein Kältemittel zur Wärmeabfuhr verwendet und durch verschiedene Bauformen in jede Systemumgebung passt. Traditionell ist Verfügbarkeit das höchste Gut in der produzierenden Industrie. Unternehmen haben ihre IT-Strategien bislang ausschließlich auf maximale Uptime ausgerichtet. Verfügbarkeit ist gleichbedeutend mit Sicherheit. Doch Industrie 4.0 wird auch diese eingeschränkte Sichtweise aufbrechen. Vernetzte Sensoren und Aktoren bis in jede Maschine hinein bieten zwar enorme Möglichkeiten, um genau die Ziele von Industrie 4.0 – Kostensenkung, Rationalisierung und dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit – zu erreichen. Individualisierte Produktion, schnelle Konfigurationswechsel und bisher unerreichte Kontrolle über Aufwände, Zeiten und Verbräuche sind möglich. Doch eine Vernetzung ist keine Einbahnstraße. Wenn die Kontrolle über die Komponenten in die falschen Hände gerät, können extreme Schäden die Folge sein.
Ein Market-Paper von Techconsult ermittelte, dass bislang nur ein gutes Viertel der mittelständischen Unternehmen eine eigenständige IT-Security-Strategie hat, sie überprüft und regelmäßig aktualisiert. Gut die Hälfte behandelt IT-Security nur im Rahmen der allgemeinen IT-Strategie und ein Fünftel der Unternehmen ist noch dabei, die IT-Security-Strategie zu entwickeln. Hier besteht enormer Handlungsbedarf, der über klassische IT-Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls hinausgeht. Die vernetzten Komponenten in der Produktionsumgebung müssen überwacht werden, nicht nur in Bezug auf Umgebungsparameter wie zu hohe Temperaturen oder Feuchte, sondern auch auf unerlaubte Zugriffe hin. Intelligente Kontrollgeräte in den Gehäusen und Schränken wie das „Rittal Computer Multi Control (CMC) III“ können diese Aufgabe übernehmen und weitere Informationen aus der Produktionsebene an eine zentrale Instanz liefern. Darüber hinaus lassen sich über die eingebauten Schaltkontakte des „CMC III“ auch Vorgänge aktiv auslösen und Türverriegelungen betätigen.
Rechenzentrum wird zum Dreh- und Angelpunkt
Für das Rechenzentrum im Unternehmen bedeutet das eine erhebliche Ausweitung der Aufgaben. Die von Industrie-4.0-Komponenten erfassten Daten müssen gespeichert und durch Anwendungen verarbeitet werden. Manufacturing-Execution-Systeme (MES) dürften in Zukunft erheblich wichtiger für die Produktionssteuerung und Optimierung werden. Zusammen mit Informationen von Zulieferern und anderen Unternehmensdaten entwickeln sich die Dienste des Rechenzentrums zum Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens. Wie eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens IDC im Auftrag von Rittal ergab, werden diese Veränderungen auch hauptsächlich bei den eigenen Rechenzentren stattfinden. Zwar würden 60 Prozent der Unternehmen die neuen Anforderungen gerne mit Kapazitäten aus der Public- oder Hybrid-Cloud umsetzen, schrecken jedoch vor den Risiken zurück. On-Premise-Rechenzentren rücken in der IT-Strategie wieder in den Vordergrund, um die Veränderungen umzusetzen, die Industrie 4.0 und andere Trends wie Big-Data oder Mobile-Computing mit sich bringen werden.
Schnelle Modernisierung
Laut der IDC-Untersuchung liegt heute das durchschnittliche Alter der Rechenzentren mittelständischer Unternehmen bei 6,9 Jahren. Modulare Rechenzentren wie „RiMatrix S“ von Rittal können eine effektive Modernisierung schnell vorantreiben, denn das Konzept für ein modulares, standardisiertes Rechenzentrum unterstützt die Forderung von Unternehmen nach mehr Agilität und Skalierbarkeit. So lassen sich neue Systeme schnell in Betrieb nehmen und neue Vorschriften rasch umsetzen. Rittal adressiert mit „RiMatrix S“ genau diese Anforderungen. Vorgedachte, vorzertifizierte Module bieten eine hohe Planungssicherheit und eine einfache Einbindung in die jeweilige bauseitige Kundensituation. Das komplette Rechenzentrum setzt sich aus standardisierten Komponenten zusammen: eine definierte Anzahl an „TS IT“-Server- und Netzwerkrahmengestellen, die Klimatisierung, die Stromversorgung und -absicherung sowie das Monitoring bilden gemeinsam ein Server-Modul. „RiMatrix S“ verfügt über sechs oder neun Server- und Netzwerkrahmengestelle, wobei sich die Module zu größeren Einheiten zusammenfügen lassen. Mit „RiMatrix S“ erhält der Kunde ein Rechenzentrum, dessen einzelne Komponenten bereits durch den TÜV Rheinland vorzertifiziert sind. Diese Vorzertifizierung einzelner „RiMatrix S Module“ erfordert einen stabilen, auditierten Produktionsprozess, der gewährleistet, dass die geforderten Produkteigenschaften hinsichtlich Effizienz, Performance und Sicherheit eingehalten werden. Die Endzertifizierung kann erfolgen, wenn das Rechenzentrum in die Kundeninfrastruktur eingebunden wurde.
Das modulare, standardisierte Rechenzentrum hat eine einzige Artikelnummer und ist innerhalb von sechs Wochen lieferbar – eine direkte Folge der hohen Standardisierung der Server-Module. Die Betriebskosten sind im Vorfeld kalkulierbar, weil Rittal ein definiertes Leistungsversprechen für den PUE-Wert (Power-Usage-Effectiveness) abgibt. Werden die Server-Module zusammen mit einer Kühleinheit von Rittal genutzt, ist ein PUE von bis zu 1,15 garantiert. Sowohl der Rechenzentrumsneubau als auch Erweiterungen bereits bestehender Rechenzentren sind mit „RiMatrix S“ schnell und einfach möglich – für eine moderne, zukunftsfähige IT-Infrastruktur im Zeitalter von Industrie 4.0.