Die Datenmigration zu Cloud-Servern spielt bei der Reduzierung des Energieverbrauchs ebenfalls eine entscheidende Rolle. Cloud-Server bieten einen schnellen Zugriff auf Systemressourcen wie Datenspeicher, Datenbanken und Anwendungen. Das reduziert die Zahl der benötigen Server im Unternehmen sowie den Energieverbrauch und die Umweltbelastung. Allerdings ist ein Server bei einem externen Rechenzentrumsbetreiber nötig. Hier spielt die Wahl des Anbieters eine entscheidende Rolle. Unternehmen sollten prüfen, ob ihr Anbieter Wert auf Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen legt. Dieser Aspekt zählt zu den wichtigsten Möglichkeiten, die Unternehmen zur Optimierung ihres Energieverbrauchs nutzen können. Einer Studie der International Data Corporation (IDC) zufolge können Unternehmen, die bis 2024 auf Cloud Computing umsteigen, damit insgesamt bis zu 629 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Doch kommt es hier auf die Energiequelle und die Kühlungsstrategie des Anbieters an. Eine weitere Möglichkeit, wie Unternehmen den Energieverbrauch senken können, ist Remote Work. Wenn die Mitarbeitenden nicht jeden Tag zur Arbeit pendeln, führt das zu einer erheblichen Verringerung des CO2-Fußabdrucks des Unternehmens und zu Einsparungen bei den Energierechnungen.
Auf Remote Work setzen
Laut einer Studie des Öko-Instituts zu den ökologischen und sozialen Auswirkungen des mobilen Arbeitens in der Pandemie lassen sich durch die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten, bis zu 3,7 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase pro Jahr einsparen. Aber auch die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) für den Weg zur Arbeit zahlt sich aus: Während ein mit dem Auto zurückgelegter Kilometer etwa 202 Gramm CO2-Äquivalente (CO2e) verursacht, sind es im Bus 83 Gramm CO2e und in der Straßen- oder U-Bahn sogar nur 54 Gramm CO2e. Doch auch hier gilt es, von Fall zu Fall zu entscheiden. Denn wenn Unternehmen neue mobile Hardware für die Fernarbeit anschaffen müssen und die Mitarbeiter mehr Energie durch Beleuchtung und Heizung an ihrem Home-Office-Arbeitsplatz verbrauchen, steigen laut Öko-Institut die CO2-Emissionen dort von 18 auf 307 Kilogramm pro Jahr. Daher lohnt sich der Wechsel in das Home-Office aus ökologischer Sicht erst ab einem Autofahrtweg von sechs Kilometern oder 18 Kilometern mit dem ÖPNV. Arbeitet ein großer Teil der Beschäftigten fortan dauerhaft zuhause, können Unternehmen den Büroraumbedarf zudem an die neuen Bedingungen anpassen. Denn genau wie bei den Endgeräten gilt es, Überkapazitäten zu vermeiden, um Heiz- und Stromkosten zu reduzieren. Viele Firmen haben bereits ihre Büros verkleinert und nutzen die dadurch freigewordenen Räumlichkeiten für andere Zwecke – etwa für die Zusammenarbeit von Teams oder für Showrooms. Denkbar ist auch, einen Unternehmensstandort komplett remote aufzustellen.
Nachhaltigkeit in der Firmenstrategie implementieren
Damit stehen Unternehmen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, um ihren Technologieeinsatz nachhaltiger zu gestalten. In den nächsten Jahren wird die Zahl der Firmen steigen, die ihre Strategien stärker an ein energieeffizientes und emissionsarmes Arbeiten ausrichten. Die IT spielt dabei eine zentrale Rolle. Einerseits hat sie einen hohen Energiebedarf, den es zu senken gilt. Andererseits helfen Maßnahmen wie Virtualisierung und Remote Work sowie die Nutzung von nachhaltigen Cloud-Services dabei, die Server-Auslastung zu optimieren und auf diese Weise den Hardware- und Energiebedarf zu reduzieren. Der Trend zu Remote Work und Home-Office führt zudem dazu, dass Unternehmen ihre Büroflächen umgestalten oder sogar verkleinern können, um weitere Energieressourcen einzusparen. Solche Maßnahmen sind nicht nur ökonomisch, sondern vor allem auch umweltbewusst und nachhaltig. Und auch die Beschäftigten profitieren durch die Möglichkeit des ortsunabhängigen Arbeitens von einer ausgewogeneren Work-Life-Balance.
Prashant Ketkar ist CTO bei Alludo.