IT-Monitoring

Infrastruktur im Blick behalten

2. Dezember 2020, 12:55 Uhr | Autor: Klaus Stöckert / Redaktion: Lukas Steiglechner

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

OEM versus TPM-Anbieter

Bei der Frage nach dem passenden Wartungsservice haben sowohl der Support durch den Original Equipment Manufacturer (OEM) als auch der durch einen Third Party Maintenance (TPM)-Anbieter ihre jeweiligen Schwerpunkte. So bieten OEMs beispielsweise den Vorteil, dass die Hersteller ihre Produkte am besten kennen und somit die Geräte am effizientesten warten können. Das bedeutet jedoch gleichzeitig, dass sich jeder Hersteller nur um die eigenen Produkte kümmert. Bei einer Drittwartung können wiederum Produkte mehrerer Hersteller über einen zentralen Ansprechpartner abgedeckt werden.

Beim Vergleich von OEM und TPM stechen auch die unterschiedlichen Preisklassen heraus. So sind die Kosten bei OEM-Support in vielen Fällen höher als bei einer Drittwartung. Auch spielt das Geschäftsmodell der Hersteller eine Rolle. Denn: Diese geben ihren Geräten nur eine begrenzte Service-Lebensdauer, bis der Support eingestellt wird, nicht zuletzt, um auch den Verkauf von neuen Produkten zu fördern. Drittwartungsanbieter setzen stattdessen in vielen Fällen auf “lebensverlängernde” Maßnahmen für IT-Komponenten. Allerdings gibt Martin Epping, Business Director bei HPEs Service-Bereich Pointnext Services, zu bedenken: “Drittanbieter verwenden bei der Hardware-Wartung oft gebrauchte und nicht qualitätsgeprüfte Ersatzteile – erhöhte Ausfallraten dieser Komponenten können die Folge sein.”

Aber nicht nur die Hardware, auch die Software spielt eine wichtige Rolle. So erklären die Analysten von Gartner, dass Aspekte wie Lizenzen und Updates als Teil der Wartung in der Regel den OEMs vorbehalten sind. Epping sagt hierzu: “Bei IT-Infrastruktur können Drittanbieter nur die Wartung der Hardware übernehmen, die Pflege und Aktualisierung der Systemsoftware kann in der Regel nur vom Hersteller kommen.” Wer auf Drittanbieter-Support setzt, müsse also auf Weiterentwicklungen und Fehlerbehebungen in der Software gegebenenfalls verzichten.

Doch vor allem der Kostenaspekt kann für die Drittwartung sprechen. Laut Gartner sind hier Einsparungen von bis zu 70 Prozent im Vergleich zum Service der Hersteller möglich. Auch kann TPM die Möglichkeit bieten, Komplexität zu reduzieren und die Wartung auf einen Ansprechpartner zu konzentrieren. Von Vorteil kann darüber hinaus sein, wenn die Anbieter selbst Partner der Hersteller sind und auf zertifizierte Spezialisten zugreifen können. Uwe Wiest, Regional Sales Director DACH OEM Solutions EMEA bei Dell, kommentiert “Wir arbeiten im OEM-Bereich eng mit dem Channel zusammen. Unsere Partner entwickeln hier eigene Lösungen auf der Basis von Dell Technologies – da fließt viel Intellectual Property ein, teilweise entwickeln sie auch eigene Hardware-Designs.” Unternehmen sollten also genau abwägen, auf welche Ressourcen sie selbst Zugriff haben, welche Aspekte entscheidend sind und welches Wartungsmodell sich somit für den individuellen Fall eignet. (LS)

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  1. Infrastruktur im Blick behalten
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  3. EOL, EOD, EOSL – Lebens(ab)lauf von IT-Komponenten
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