Die Komplexität von Netztechnologien verstärkt die betrieblichen Anforderungen. Ein Thema dabei ist, bei den verteilten physischen, logischen und virtuellen Ressourcen unterschiedlicher Technologien den Überblick zu behalten. Der digitale Zwilling einer hybriden Netzinfrastruktur kann unterstützen.
Telekommunikationsanbieter wollen die bestmögliche Nutzererfahrung bieten: Dazu zählt, qualitativ hochwertig mit den Kunden zu interagieren sowie möglichst störungsfreie Services mit geringen Latenzzeiten zu liefern. Die zunehmende Komplexität der eingesetzten Netztechnologien ist dabei erwünscht und auch die fortschreitende Virtualisierung von Netzfunktionen, die steigende Dynamisierung von Konfigurationsänderungen im Netz sowie die Einbindung von Part-nerlösungen sind Teile davon. Denn so lässt sich oftmals agiler auf Kunden- und Marktanforderungen reagieren. Doch mit der Komplexität der Netze wachsen auch die betrieblichen Anforderungen. Eine Netzinfrastruktur besteht dabei aus geografisch verteilten Ressourcen mit unterschiedlichen Technologien. Das erschwert es, die Infrastruktur mit ihren Zusammenhängen und Abhängigkeiten zu überblicken. Dabei ist genau das entscheidend, um im Fehlerfall schnell die notwendigen Maßnahmen einzuleiten und um die Bereitstellung von Services, Erweiterungen im Netz oder Rollouts effizient planen und störungsfrei umsetzen zu können. Intelligentes Infrastrukturmanagement kann Telekommunikationsanbietern helfen, den Überblick zu behalten und effizient zu arbeiten: bei der Planung, beim Betrieb, und im Kapazitätsmanagement.
Die Infrastrukturen von Telekommunikationsanbietern sind vielschichtig. Sie umfassen Business-Services für Mobilfunk- oder Festnetzkunden, die zugrunde liegenden logischen Verbindungen im Backbone- oder Zugangsnetz, die entsprechenden physischen Netzknoten und Geräte, passive Komponenten wie Kabel, Verteiler und Antennen, aber auch Anwendungen und virtuelle Ressourcen, die auf Servern in Rechenzentren zum Einsatz kommen. Kabel und insbesondere Glasfaser spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sind die Lebensadern der modernen Gesellschaft und schultern letztlich das exponentielle Wachstum des weltweiten Datenverkehrs. Auch die Mobilfunknetze, insbesondere der Ausbau der 5G-Technologie mit der Anbindung der einzelnen 5G-Mobilfunkstandorte, erhöht den Bedarf im Glasfaserbereich enorm.
Während traditionelle Technologien im Transport- und Zugangsbereich erweitert und erneuert werden, finden auch Transformationen hinsichtlich Virtualisierung von Funktionalitäten (Network Function Virtualisation, NFV) statt. Dies geht einher mit einem Ausbau der Core-Rechenzentrumskapazitäten bei den Service-Providern sowie einem zunehmenden Ausbau von Edge-Rechenzentren. Dies rührt auch daher, dass der Bedarf steigt, spezifische Anwendungen näher bei Endanwendenden ausführen zu können und beispielsweise IoT-Daten nahe der IoT-Produktionsstätte zu verarbeiten. Dies kann einerseits den Transport großer Datenmengen durch das Netz vermeiden, andererseits können so Datenströme, bestehend aus kleineren Datenmengen, mit minimaler Latenz verarbeitet werden.