In einer hybriden Netzinfrastruktur darf durch den komplexen Technologiemix nicht der Überblick verloren gehen. Dabei kann eine zentrale Lösung zum durchgängigen Management der Infrastruktur-Ressourcen helfen. Die Grundlage einer solchen Lösung bildet ein integriertes Datenmodell, in dem vom Standort über die physischen, logischen und virtuellen Assets bis hin zu den Applikationen und Services alle Abhängigkeiten von der Infrastruktureinrichtung bis hin zum Business-Service hinterlegt sind. Dieses intelligente Infrastrukturmanagement kann auch andere Systeme und Prozesse mit akkuraten Kabel-, Netz- und Serviceinformationen versorgen und ermöglicht somit eine durchgängige Analyse der Ist-Situation im Netz.
Dieser digitale Zwilling repräsentiert ein digitales Abbild der aktuellen Netzsituation. Auf dieser Basis können IT-Verantwortliche Veränderungen, Erweiterungen oder komplette Rollouts im Netz effizient planen. Um den Ist-Stand im Infrastrukturmanagement aktuell zu halten, werden die Informationen kontinuierlich mit den Netzdaten abgeglichen. Dies geschieht beispielsweise bei den aktiven Netzkomponenten über die Anbindung an entsprechende Managementsysteme für die jeweiligen Netzbereiche und Technologien.
Basierend auf geplanten Erweiterungen werden automatisch Arbeitsaufträge erzeugt und an die entsprechenden Stellen übermittelt. Wenn die Verantwortlichen den Arbeitsauftrag durchgeführt haben, werden die geplanten Erweiterungen mittels Workflow-Steuerung im System auf einen Ist-Status gesetzt. Alternativ lassen sich auch über die Schnittstellen zu den Managementsystemen die neuen Ist-Daten aus dem Netz laden. Dabei wird, gemäß dem Abgleich mit den Netzdaten, die geplante Erweiterung auf den Ist-Zustand umgesetzt.
Dieser Ablauf von Netzänderungen wird auch als Closed-Loop-Prinzip bezeichnet. Dieses zielt auf eine hohe Datenkonsistenz ab. Closed Loop bedeutet, dass die in einer Planungsphase erstellten Netzkonfigurationen schrittweise in die jeweiligen Ausführungsebene überführt werden, gefolgt von Rollout-, Installations- und Betriebsphasen. Der Kreislauf ist geschlossen, wenn die in Betrieb befindlichen Ressourcen mit den ursprünglich geplanten Ressourcen verglichen und eventuelle Datendiskrepanzen behoben wurden. Das stellt sicher, dass der nächste Planungszyklus auf geprüften und akkuraten Daten aufbaut und dass die TechnikerInnen bei der Installation neuer geplanter Ressourcen vor Ort keine Überraschungen erwarten.
Dieses Prinzip greift auch bei der Planung und dem Management von Kabelinfrastrukturen. Allerdings lassen sich dabei keine Schnittstellen implementieren, um die Daten der passiven Kabelinfrastruktur mit ihren Verteilern, Muffen oder Spließkassetten in ein System zu laden oder Veränderungen im Netz automatisiert abzugleichen. Hierfür muss im Managementsystem der Status manuell geändert werden. Für das Kabelmanagement ist die georeferenzierte Darstellung von Netzinfrastrukturen von großer Bedeutung. Eine digitale Karte mit den Standorten, Gebäuden, Knotenpunkten und Trassenverläufen bietet einen Überblick eines Netzbereichs. Sie kann Einblick in Details ermöglichen. Diese GIS-basierte Ansicht bietet so eine Planungsgrundlage.