Infrastuktur

Kyoto im Rechenzentrum

29. März 2012, 12:26 Uhr | Ingo Kraupa, Vorstandsvorsitzender der Noris Network AG

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Ein ganzes RZ als High-Density-Bereich

In konventionellen Hochverfügbarkeitsrechenzentren wird oft bis zu 50 Prozent des Energiebedarfs für die Klimatisierung benötigt. Mit der hier beschriebenen Technik braucht die Kühlung nur noch etwa 10 Prozent des Energiebedarfs. Das wirkt sich direkt auf die Betriebskosten aus.

Das neue Kühlkonzept bringt auch dem Nutzer mehr Flexibilität und eine Kostenersparnis. Ein Problem bei der bisherigen Kühlung durch den Boden ist nämlich, dass sie kaum regelbar ist und ihre Wirkung daher nur innerhalb einer gewissen Spanne an IT-Load beziehungsweise Wärmeentwicklung effizient und ausreichend entwickeln kann. Der Kunde hatte somit bisher bei wachsender Wärmeleistung der Server pro Höheneinheit nur die Wahl zwischen zwei Optionen: Entweder man lässt in Racks viel Platz zwischen den Geräten, um sicherzugehen, dass leistungsstarke IT-Systeme nicht überhitzen – aktuell werden Racks oft nur zu 25 Prozent bestückt, also zum Beispiel von 40 Höheneinheiten nur 10 genutzt. Oder man mietet speziellen High-Density-Rack-Space an, in dem die zusätzlich benötigte Kühlleistung durch eine Wasserkühlung erreicht wird.

Wasser auf der IT-Fläche birgt allerdings Restrisiken: Leckende Armaturen und die fehlende Redundanz der aus Kostengründen oft nur einfach ausgelegten Wasserleitungen. Risiken, die die Nürnberger Rechenzentrumsbetreiber auf ihrer Rechenzentrumsfläche nicht tragen wollten. Dank der Kyoto-Kühlung können sie auch getrost darauf verzichten. Die Kühlung reicht an jeder Stelle im Rechenzentrum für High-Density-Racks. Auch der limitierende Faktor der Stromversorgung für voll besetzte Racks entfällt. Die redundante Versorgung der Server erfolgt über Stromschienen in der Decke. Dabei ist die Versorgung verlustoptimiert konzipiert: Zwischen Stromquelle und Verbraucher liegen nie mehr als 20 Meter. Die skalierbare Versorgung durch die Energiezellen ist so dimensioniert, dass auch Reihen von High-Densitiy-Racks mit 15 kVA und mehr IT-Load möglich sind. Sind Rechenzentren in der Regel für Leistungen von 1.000 bis 1.800 Watt/m2 ausgelegt, lassen sich in NBG6 bis zu 2.500 Watt/m2 auf die Fläche bringen. Die Stellkapazität der Racks kann von den Kunden daher lückenlos und deutlich effizienter genutzt werden.

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