Eröffnet wurde das Rechenzentrum Ende 2011 mit zwei Klima-/Energie-Modulen, im Endausbau werden es 18 für jeden der drei Bauabschnitte sein – also auch 18 Kyoto-Räder, 18 autarke USV-Anlagen und 18 Notstromdiesel. Dass die Ausstattung immer nach dem Prinzip n+1 ausgebaut wird (2 × n+1 ist auf Wunsch natürlich auch möglich), heißt jedoch nicht, dass n Zellen auch laufen müssen. So, wie die Kühlung insgesamt für den Raum geregelt wird, ist auch die Stromversorgung völlig flexibel zuordenbar. Auf der Seite der USV-Anlagen jeder Zelle kann via spezieller Transferschalter unterbrechungsfrei zwischen den Zellen umgeschaltet werden. Auf diese Weise wird erreicht, dass die einzelnen Energiezellen – bis auf die letzte zugeschaltete – jeweils im optimalen Betriebspunkt betrieben werden können, unabhängig davon, wie viele Rechner und wo diese bereits im Rechenzentrum stehen.
Die mögliche Skalierung der Klima- und Energie-Infrastruktur geht daher auch nicht nur in eine Richtung. Sinkt der durchschnittliche Energiebedarf pro HE – beispielsweise durch den Einsatz energieeffizienterer Prozessorgenerationen oder den Ersatz von Festplatten durch Solid-State-Technologien – kann beim Ausbau des Rechenzentrums auch auf den Einbau weiterer Module verzichtet werden.
Wenn man mal von Kostenfaktoren wie Beleuchtung, Personalkosten, zentralen Sicherheitseinrichtungen wie Oxy-Reduct- und Stickstofflöschanlage, Monitoring, Wachdienst, biometrische Zugangskontrolle mit Vereinzelung und so weiter absieht, skalieren die ausschlaggebenden Energiekosten für Klima und Stromversorgung durch den modularen Aufbau sehr direkt mit der tatsächlichen IT-Load des Rechenzentrums. Das wirkt sich einerseits auf die Preisgestaltung aus, andererseits erreicht der Betreiber aber auch einen hervorragenden Effizienzgrad. Dieser wird in der Branche üblicherweise mit der Kennzahl Power-Usage-Effectiveness (PUE) erfasst: Gesamtenergieverbrauch/Energieverbrauch der IT-Systeme. Für Hochverfügbarkeitsrechenzentren sind derzeit Werte knapp unter 2, für andere moderne Rechenzentren Werte zwischen 1,5 und 1,8 gute Benchmarks. Das Rechenzentrum NBG6 schafft es bereits heute auf fast 1,2 – obwohl die IT-Fläche kurz nach der Eröffnung noch eher dünn mit Systemen einiger Neukunden und Migrationen aus anderen Noris-Network-Rechenzentren belegt ist.