Suche nach der optimalen Monitoring-Lösung

Lust am Lastenheft

21. Februar 2022, 7:00 Uhr | Jörg Poschen/am

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Inbetriebnahme und Einrichtung

Bei den kabelbasierten Systemen befestigt man händisch die einzelnen Sensormodule im oder am Rack über entsprechende Montage-Kits und verbindet schließlich Modul mit Modul per Kabelstrecke miteinander sowie am Anfang und Ende mit der zentralen Systemverwaltungseinheit. Sehr einfache Systeme bieten nur eine proprietäre Verwaltungsschnittstelle, über die für die Messmodule händisch eigene Kennungen und Zugriffsberechtigungen zu konfigurieren sind. Anspruchsvollere verkabelte Lösungen sowie auch die busbasierten Systeme gestatten es, die Module via TCP/IP zu adressieren, und bieten auch die Möglichkeit, Zugriffsrechte per vorhandener Nutzerdatenbanken automatisch zuzuweisen.

Besonders einfach scheinen sich Funksysteme implementieren zu lassen. Bei der erwähnten Packet-Power-Lösung sollen sich die Funkmessmodule nach dem Einschalten automatisch selbst konfigurieren, in ein dediziertes Funknetzwerk einbuchen und eigenständig ihre Messtätigkeit aufnehmen. Das Funknetzwerk bildet sich durch die vorhandenen Messmodule und Gateways. Alle Systemmodule im Funknetzwerk werden über ein zentrales Management-Tool erkannt, mit einer Kennung versehen und verwaltet. Nutzer- und Zugriffsrechte lassen sich individuell festlegen.

Vom Arbeits- und Zeitaufwand her macht es bei den kabelbasierten Lösungen einen großen Unterschied, ob Sensoren für Umgebungswerte oder Messmodule für Stromparameter zu installieren sind. Für die RZ-Umgebung von Max Z. bedeutet dies: Während die Umgebungssensoren für Temperatur, Druck und Feuchte relativ einfach an den Fronten der eingehausten Racks sowie an den Rückseiten der Racks zu platzieren oder per Halter zu montieren sind, muss man bei den Strommessmodulen entweder eine Kabelverbindung zu geeigneten PDU-Stromleisten in den Racks herstellen oder eine Messeinheit nachträglich in die Stromleisten integrieren.

Bei der individuellen Überwachung produktiver Hardware muss die Hardware entweder für ein Strom-Monitoring vorbereitet sein, was nur bei sehr wenigen Geräten im Bestand der Fall ist, oder es sind Energiezähler von Drittanbietern einzusetzen. Zur Abnahme der Stromwerte an den Stromschienen bei der räumlichen Verteilung sind Messmodule in die Abgangskästen und den Einspeisungen nachzurüsten, fest zu verdrahten und per Kommunikationskabel entlang der Schienen zu der zentralen Verwaltungseinheit zu führen.

Ähnlich verhält es ich bei den Schaltschränken und Schalttafeln, die mit in das Stromüberwachungssystem eingebunden sein sollen. Hier sind die Kabelbäume mit den Stromwandlern auf den Leitern aufzusetzen und die entsprechende Datenkabel zu ziehen. Zeitsparender und mit weniger Verkabelungsaufwand lässt sich die Implementierung der funkgestützten Monitoring-Module vornehmen. Zum einen entfallen auf allen Verteilungsebenen die Verkabelungen zur Datenkommunikation, da diese per Funknetzwerk erfolgt. Zum anderen sind bei der Packet-Power-Lösung vorkonfektionierte Stromkabel erhältlich, bei denen ein Funkmessmodul integriert ist. Diese ersetzen dann die vorhandenen Netzkabel, mit denen Server, Netzwerk-Switches und PDU-Stromleisten ausgestattet sind. Die Funkmessvorrichtungen kann man auch als vorkonfektionierte Kits in Einspeisekästen und Verteiler für ein- oder dreiphasigen Strom von zehn bis 2.000 Ampere integrieren. Die Erfassung der Stromwerte, wie etwa Volt, Ampere, Watt, Stromverbrauch, Frequenz, Leistungsfaktor, Scheinleistung oder Verbrauchsspitzen, lässt sich von der räumlichen Verteilungsebene über die Schienen bis auf jedes Rack sowie auf einzelne Geräte herunterbrechen. Ob Monitoring per Kabel, Bus oder Funk – alle Messdaten zu Strom und Umgebung sind in der Regel über Gateways oder zentrale Verwaltungseinheiten geroutet und stehen in erster Instanz über ein systemeigenes, zumeist Web-basiertes Verwaltungs-Tool zur Verfügung. Hersteller- und systemabhängig erfolgt hier eine Aufbereitung der Daten, die entweder über tabellarische Ansichten, Dashboards oder über 3D-Ansichten erfolgen kann.

Systemverwaltung und Optimierungsleitstand

Zudem lassen sich Verbrauchswerte für unternehmenskritische IT-Geräte, die Auslastung von Verteilungen und einzelnen Abgängen sowie Temperatur-, Druck- und Feuchtewerte an den Racks, Stromkosten und CO2-Emissionen ablesen. Wichtig ist, dass die jeweils genutzte Verwaltungsplattform die Vordefinition von Schwellenwerten für kritische Strom- und Umgebungswerte bietet, sodass sich bei deren Überschreitung automatische Warnmeldungen per SNMP oder E-Mail auslösen. Bieten die Verwaltungs-Tools der Monitoring-Lösungen eine Integration in eine vorhandene DCIM-Lösung, stehen erweiterte Funktionen für die Nutzer- und Geräteverwaltung, Reporting-Features zur Datenanalyse sowie zum Troubleshooting und für Optimierungsaktionen zur Verfügung.

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