Projekt „SchulePlus“

Nachwuchskräfte frühzeitig binden

1. August 2023, 11:00 Uhr | Jörg Schröper
© Friedhelm Loh Group

Dass der Nachwuchsmangel in der Infrastrukturbranche ein tatsächlich dringendes Problem ist, belegten vor Kurzem wieder die Diskussionen auf den Tech Foren von WEKA Fachmedien in Stuttgart und Hanau (nächstes Tech Forum am 26. und 27.9. in Köln). Quintessenz: Die Branche muss auch selbst etwas tun.

Dazu gibt es jetzt ein neues Beispiel: Die Friedhelm Loh Group und die Johann-Textor-Schule in Haiger präsentierten das duale Projekt „SchulePlus“. Um Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung zu unterstützen und den Weg von der Schule in die Ausbildung zu erleichtern, hat die Johann-Textor-Schule Haiger mit Ausbildungsbetrieben der Region dieses Projekt ins Leben gerufen. Die Friedhelm Loh Group ist mit Rittal an Bord und bildet im Ausbildungszentrum in Haiger junge „Gast-Azubis“ aus.

Das Projekt ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, einmal pro Woche gemeinsam mit den „großen“ Azubis beim „Global Player um die Ecke“ zu lernen. Alexander Schüler, Lehrer an der Johann-Textor-Schule, hat es 2022 als erstes Modell seiner Art in Kooperation mit Ausbildungsbetrieben der Region, darunter Rittal als Unternehmen der Friedhelm Loh Group, erfunden. Ziel ist es, den Übergang von der Schule in die Berufsausbildung zu verbessern.

Mit einem Besuch bei Rittal wollten die Projektverantwortlichen die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern stärken und die Sichtbarkeit erhöhen, damit das Projekt weiter wachsen und als „Best Practice“ auch anderen Schulen und Regionen Vorbild sein kann. „Wir als Ausbilder sowie Lehrer und Eltern müssen junge Menschen in ihrer Entwicklung unterstützen, mit ihnen sprechen und auf sie zugehen“, betonte Holger Langheinrich, globaler Leiter Personal-Management der Friedhelm Loh Group. „Denn sie brauchen Raum, Zeit und Coaching für ihre Orientierung.“

Genau dies biete ihnen das Format SchulePlus. Zugleich baue es Berührungsängste mit der Arbeitswelt ab und gebe Vertrauen und Sicherheit für den Berufsweg. Das freiwillige Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler aller Schulzweige der Jahrgangsstufe 9. Nach der Entscheidung für ein Unternehmen und einen Beruf schließen sie einen schulbegleitenden Jahresvertrag – mit der Aussicht auf Verlängerung um ein weiteres, Wechsel sind jederzeit möglich. Einmal in der Woche schnuppern sie dann vor Ort in die Ausbildungswelt hinein, um Betrieb, Beruf und Ausbilder kennenzulernen.

Neun der zehn ersten Jugendlichen von „SchulePlus“ haben einen Ausbildungsvertrag erhalten und angenommen, allein zwei von ihnen bei Rittal. Für das kommende Schuljahr gebe es bereits mehr als 90 Anmeldungen. Über 100 Unternehmen nehmen derzeit an dem Projekt teil, die damit ebenfalls in die eigene Zukunft investieren. Sie können die neuen Auszubildenden im besten Fall zwei Jahre kennenlernen und vorbereiten, sodass sie zum Ausbildungsstart bereits über weitreichende Kenntnisse verfügen.

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