Der Cloud-Spezialist mit französischen Wurzeln hat bereits ein entsprechendes Gebäude gekauft. Es ist das erste Rechenzentrum der Gruppe in Deutschland, zwei weitere sind geplant, heißt es.
Das nach ISO/IEC 27001 und SOC zertifizierte Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben bereits 17 Rechenzentren in Europa und Nordamerika mit rund 250.000 Servern sowie ein eigenes Glasfasernetzwerk mit einer Gesamtbandbreite von 7,5 TBit/s und 32 Präsenzpunkten auf drei Kontinenten. Außerdem unterhält OVH eine eigenständige Server-Produktion. OVH wurde 1999 in Frankreich von Octave Klaba gegründet und ist inzwischen in 20 Ländern weltweit vertreten. In Deutschland ist OVH seit 2006 am Markt, Sitz der deutschen Niederlassung ist Saarbrücken.
Die Wahl von OVH für die Location des ersten Rechenzentrums in Deutschland ist auf das hessische Limburg gefallen, knapp 100 km von Frankfurt entfernt. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein ehemaliges Industriegebäude in unmittelbarer Nähe eines Umspannwerks. Das sei ein wahrer Glücksfall, heißt es, ist doch die Stromversorgung einer der wichtigsten Punkte bei der Planung eines neuen Rechenzentrums. Die Nähe zum PoP in Frankfurt hat ebenfalls für den Standort gesprochen, da das neue deutsche Rechenzentrum so problemlos an das weltweite Glasfasernetzwerk des Hosters angebunden werden kann. Die Inbetriebnahme ist für April 2017 vorgesehen.
Beim Umbau des Gebäudes kann OVH von seiner bisherigen Expertise profitieren, da das Unternehmen bereits in der Vergangenheit meistens auf bestehende Gebäude für seine Rechenzentren gesetzt hat. Geplant ist zunächst die Einstellung von sechs Technikern am neuen Standort, heißt es. Nach und nach sollen dann entsprechend der Entwicklung weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. Langfristig soll das Rechenzentrum auf einer Fläche von 4.000 m2 bis zu 45.000 Server beherbergen.
Hintergrund für das Engagement ist die Nachfrage nach Rechenzentren in Deutschland, die in den vergangenen Jahren enorm gestiegen ist. Und OVH geht davon aus, dass dieser Trend sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird. “Wir werden in 2017 eine starke Nachfrage erleben, die das verfügbare Angebot übersteigt”, erklärt Béla Waldhauser, Leiter der Datacenter Expert Group im Eco – Verband der Internetwirtschaft.
“Wir freuen uns riesig, dass wir im Jahr 2017 unser erstes eigenes Rechenzentrum in Deutschland in Betrieb nehmen werden. Wir erleben hier in Deutschland eine zunehmend stärkere Nachfrage nach einem deutschen Rechenzentrum – sowohl von Kunden als auch Interessenten. Das hat mehrere Gründe: Einerseits haben wir in Deutschland eine sehr gute wirtschaftliche Ausgangslage. Darüber hinaus besitzt Deutschland strenge Datenschutzvorschriften und ein sehr zuverlässiges Stromnetz. Damit ist die Eröffnung dieses Datacenters ein wichtiger Meilenstein in der Expansionsstrategie von OVH. Und OVH ist der größte Cloudprovider, der weltweit – zum Beispiel mit neuen DCs in Singapur und Australien - aufgestellt ist, nicht aus Amerika stammt und damit nicht dem Patriot Act unterliegt“, so Peter Höhn, Director Germany bei OVH Deutschland.