Wiederaufbereitung von IT

Refurbished neu definieren

19. November 2018, 12:00 Uhr | Autor: Christopher Sweetsir / Redaktion: Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Den „Refurb-Trend“ ins eigene Unternehmen bringen

Sich vom Konzept von refurbished IT überzeugen zu lassen ist leicht. Wie im vorherigen Abschnitt erwähnt, können Unternehmen von erheblichen Kosteneinsparungen profitieren und wenn sie den richtigen Anbieter finden, gibt es keine Leistungseinbußen bei der Hardware.

Hier sind drei Möglichkeiten wie Unternehmen den Gebrauch von refurbished Komponenten langsam integrieren können, um sich von diesen zu überzeugen, bevor die komplette Migration zur aufgearbeiteter IT geschieht.

  • Prüfstellen: Analyse von Unternehmenssoftware wird in Bereichen isoliert vom Rest des Netzwerkes durchgeführt. Wiederaufgearbeitetes Equipment hier zu installieren, spart Unternehmen Geld und erprobt gleichzeitig das Konzept von Wiederaufarbeitung. So lange die Ausrüstung den Test der Zeit besteht, bietet refurbished IT eine langzeitige Durchführbarkeitsstudie, welche ihren Wert über Jahre beweist.
  • Desaster Recovery: Budgets werden weiter gekürzt und somit kleiner, daher ist die traditionelle Herangehensweise für Desaster Recovery nur die Kerndaten zu replizieren. Sollte es zu einem kompletten Systemausfall kommen, würde der Back-Up Server weiterarbeiten, aber mit weniger Funktionen, als der Hauptserver. Dies bedeutet, das Unternehmen muss den Rest der Daten von Band- und Festplattenspeichern durch zeitaufwendige Vorgänge vom Hauptserver abfragen.
    Ein größeres Replikationssystem zu betreiben, bedeutet das alle Services nach einem Ausfall schneller wieder laufen, hier kann eine aufgearbeitete Ausrüstung von Vorteil sein. Die Kosteneinsparungen beim Kauf von refurbished werden durch die Generation vom Equipment bestimmt. Jedoch sollte man bemerken, dass man in etwa das doppelte an Ausrüstung bekommt, als wenn man Neuware kaufen würde.
  • Systemupgrades: Viele Unternehmen bieten Kunden einen maßgeschneiderten Service. Hier bekommt der Kunde genau den Server, den er für seine Anforderungen benötigt. Dieser Service erlaubt es des Weiteren genau zu analysieren, wo Upgrades am besten geeignet sind und welche Hardware benötigt wird. Refurbished IT hier zu verwenden bietet dem Kunden einen großen Preisvorteil, er erhält einen individuell konfigurierten Server, oftmals mit mehr Speicher, als der Kunde sich hätte leisten können, hätte dieser sich für Neuware entschieden.

Zu guter Letzt bleibt für viele die Frage offen, was passiert mit zum Beispiel Storage Geräten, wenn Unternehmen diese in Zahlung geben. Eine Umfrage von IT Asset Management (ITAM) hat ergeben, dass das größte Anliegen von Unternehmern die Sicherheit ist.

Bei der Entsorgung von Storage Geräten wurde dieses Bedenken mit 4,97 von 5 Punkten bewertet, da diese oft mit vertraulichen Daten beschrieben sind. Umweltbedingte Bedenken (3.58 von 5 Punkten) wurden hier von der Sorge, dass vertrauliche Daten in die falschen Hände gelangen übertrumpft. Unternehmer sagten, dass diese oft unnötige Maßnahmen vornehmen um intakte SSDs, die wiederverwendet werden könnten, zu zerstören. Die Datenlöschung ist die allgemeine Norm vieler Unternehmen die besonders vertrauliche Daten speichern, wie zum Beispiel der nationale Gesundheitsdienst in England (NHS) und das USA Department of Defence. Jedoch ergab die ITAM Umfrage, dass mehr als ein Viertel der Befragten weiterhin ihre HDDs und SSDs physisch zerstören. Von den 37 Prozent, die die Datenlöschung durchführen, haben 36 Prozent ihre Festplatten nach der Formatierung zerstört, dies bedeutet, dass weniger als ein Viertel der intakten Storage Geräte wiederverwendet werden.

Diese Zahlen sind schockierend, wenn man sich überlegt, wie viel Energie und Materialien verwendet werden, um diese Komponenten herzustellen und noch mehr, wenn man sich überlegt, was noch alles verloren geht, wenn diese Geräte weggeworfen werden. Sicherheitsbedenken veranlassen Unternehmen oft dazu, ihre komplette IT Infrastruktur zu recyceln (oder jemanden für das Recyceln zu bezahlen), dies bedeutet, dass tausende von Servern, Netzwerk- und Storage-Geräte zerstört werden, bevor diese ihr Gebrauchsende erreicht haben.

Um diese Sicherheitsbedenken und den Materialverlust zu verringern, ist es wichtig, dass Unternehmer nach seriösen Anbietern Ausschau halten denen sie vertrauen können. Geachtet werden sollte auf den kompletten Prozess den der ausgewählte Anbieter zur Datenlöschung und Prüfung der Hardware durchführt. Welche Software wird für den HDD-Bereinigungs-Service verwendet und erhält der Kunde nach dem Löschen eine Bestätigung. Software wie zum Beispiel White Canyon und Blancco sind nach US-Militärstandard zertifiziert und Daten die mit dieser Software gelöscht wurden, können nicht wiederhergestellt werden.

Christopher Sweetsir ist Business Development Manager bei Techbuyer

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