Die freie Kühlung bei Kaltwassersätzen ist ein erheblicher Faktor zur Reduzierung der Betriebskosten einer Kälteanlage. Sie sind für den Außenbereich der Server-Zentren gedacht, wo das warme Wasser ankommt und dessen Wärme an die Umgebungsluft abgegeben wird. Technotrans setzt dazu auf eine indirekte Freikühlung. „Da wir die Wärmeabfuhr über wasserbasierende Flüssigkeitskühlung praktizieren, ist es möglich, die Freikühlung auch noch nachträglich in das Kühlwassernetz einzubinden“, sagt Gdanitz. Die Freikühlung nutzt die niedrigen Außenlufttemperaturen, um den Zentralkühlkreis zu kühlen. Diese Funktion ist nutzbar bei Außenlufttemperaturen ab etwas unterhalb der gewünschten Server-Raumtemperatur und übernimmt mit weiter sinkender Außenlufttemperatur immer mehr Anteile der Kompressor-Kälteerzeugung bis hin zu einer kompletten Abschaltung der Kompressoren.
Durch die Kombination aus aktiver und freier Kühlung lassen sich enorme Energieeinsparungen erzielen und die sogenannte Power Usage Effectiveness (PUE) von Rechenzentren deutlich steigern. Der PUE-Messwert ist der Quotient aus der insgesamt in einem Rechenzentrum verbrauchten Energie und dem Energieeinsatz zum Betrieb der IT-Infrastruktur. Er dient dazu, den Wirkungsgrad eines einzelnen Rechenzentrums über einen bestimmten Zeitraum zu messen. Im Vergleich zur herkömmlichen Kompressor-kühlung könne man bis zu 50 Prozent des Energiebedarfs für die Server-Kühlung einsparen, so Gdanitz.
In Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz zwischen Außentemperatur und zulässiger Temperatur im Server-Bereich gibt es verschiedene Möglichkeiten der Kühlung. Im Optimalfall ist die Außentemperatur niedrig genug, um allein über Freikühlung den Server-Bereich zu kühlen. In den wärmeren Perioden kann eine aktive Flüssigkeitskühlung mit Verdichterkälte nachgeschaltet werden, um auch in dieser Zeit eine zuverlässige Kühlung zu ermöglichen.
Nachhaltige Kühlung
„Nachhaltigkeit ist für die meisten Anwender ein sehr wichtiger Aspekt. Auch wir möchten zusammen mit unseren Partnern die Technologien der Branche nachhaltig gestalten und legen deshalb einen Entwicklungsschwerpunkt auf die Steigerung von Energieeffizienz“, sagt Gdanitz. Dabei komme es vor allem auf den Dreiklang der Kühlsysteme an: Konzept, Komponenten und Regelung.
Technotrans trage auf konzeptioneller Ebene, wo immer es klimatisch sinnvoll ist, zu einer höheren Nachhaltigkeit durch den Einsatz von freier Kühlung bei. Alle aktiven Komponenten sind zudem in der Drehzahl anpassbar, um die Kälteerzeugung zu regulieren und unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden.
Die Sassenberger Spezialisten für Anwendungen im Bereich der Flüssigkeitentechnik verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz. Technotrans liefert nicht nur alle notwendigen Komponenten, sondern übernimmt auch die komplette Projektierung mit Installation und Inbetriebnahme. Für die unterschiedlichen Projektanforderungen stehe eine Palette an Server-Kühlsystemen in diversen Leistungskategorien und Industriestandards zur Verfügung.
Lukas Schenk ist als Berater und freier Journalist in Münster tätig.