Haben sich wieder ein paar überflüssige Pfunde angehäuft? Eine ziemlich indiskrete Frage. Keine Angst, gemeint ist der Serverraum. Denn auch Rechenzentren können Kilos zu viel haben. Ein aktuelles Bild: Viele Racks sind überladen. Serverschränke sind vollgestopft, die Räume scheinbar zu klein. Dabei müssten IT-Verantwortliche beziehungsweise Entscheider oft einfach nur etwas abspecken. Voraussetzung sind eine gute Planung und konkrete Maßnahmen. Das Trainingsprogramm ist meist einfacher als gedacht.
„Wir benötigen einen neuen Serverraum – aber was brauchen wir eigentlich?“ Mit dieser Frage wird Karl-Heinrich Spiering, Geschäftsführer von Conect Kommunikationssysteme, bei Planungsgesprächen häufig konfrontiert. Meist stellt sich dann heraus, dass der Kunde andere Anforderungen mit seinem Serverraum erfüllen muss als ursprünglich gedacht. Oft gelte sogar das Motto: Weniger ist mehr. Aus diesem Grund hat sich Conect das Motto „So klein wie möglich, nicht größer als nötig“ gesetzt und plant beziehungsweise konzipiert danach Serverräume für ihre Kunden. Dabei ist es meist ein zentrales Problem, mit dem Kunden an die Conect-Experten herantreten: „Wir haben keinen Platz.“ Daher bietet das Unternehmen projektbezogene Konzeptentwicklung inklusive Ist-Analyse für die Modernisierung oder Erweiterung von Rechenzentren beziehungsweise Serverräumen.
Gut geplant ist halb gebaut
IT-Strukturen benötigen Energie, und Energie erzeugt Wärme – beispielsweise Rechner. Hier kommt es unter anderem auf das richtige Housing an, das heißt bauliche Maßnahmen, die den störungsfreien Betrieb sichern. Hinzu kommen Aspekte wie Datensicherheit oder anstehende Zertifizierungen, die ebenfalls bedacht werden müssen. Für IT-Verantwortliche beziehungsweise -Entscheider, die ihr Rechenzentrum neu bauen oder modernisieren möchten, ist also eine präzise Planung essenziell. Umbau, Migration und Einrichtung von Serverräumen verlangen aufgrund ihrer Komplexität nach einem großen Erfahrungsschatz. Neben baulichen Maßnahmen sind insbesondere die gewerkeübergreifenden technischen Ausstattungen von Bedeutung; Klima, Energieversorgung und Sicherheit stehen an erster Stelle. Ebenfalls zu berücksichtigen sind Energie- und Betriebskosten, die bestenfalls im Zuge der Planung optimiert werden. Hier heißt es: Agieren statt reparieren! Eine gute Struktur ermöglicht es, aktiv und vorausschauend zu handeln, statt immer nur Probleme beseitigen zu müssen.
Voraussetzung ist ein umfassendes Konzept. Daher gilt es, Schritt für Schritt zusammen mit dem Kunden vorzugehen. Den Anfang macht die Zielfindung und -definition, bei der auch Regularien wie TIER, BSI-Vorgaben und PUE-Werte einbezogen werden. Anschließend geht es um die Anforderungen: Wie sollen Redundanzen und Risikomanagement aussehen, wo lauern mögliche Gefahrenquellen? In der folgenden Konzeptfindung werden die Überlegungen konkreter, indem beispielsweise ein Planungszeitraum festgelegt, Entscheidungshilfen gegeben und die Standortauswahl getroffen werden. Danach lassen sich die Technik und Ausstattung präzisieren, darunter die Klimatisierung, die Energieversorgung, Sicherheits- und bauliche Maßnahmen. Im Anschluss an die detaillierte Projektierung folgt die Inbetriebnahme, die in Protokollen dokumentiert wird. Auch für die Wartung stellen die Conect-Fachberater Protokolle zusammen, und der Kunde erhält auf Wunsch – neben etwaigen vertraglichen Zusatzleistungen – ein Notfallhandbuch.
Letztlich bleibt auch der „Schwachpunkt Mensch“ ein nicht zu vernachlässigender Unsicherheitsfaktor bei der Nutzung von Rechenzentren beziehungsweise Systemen. „Wir erleben immer wieder, dass in Unternehmen nur ein, zwei Personen wirklich komplett mit der RZ-Materie vertraut sind“, kommentiert Karl-Heinrich Spiering. „Dieses ‚Hoheitswissen‘ ist gefährlich, denn im Falle von Krankheit oder anderen Ausfällen sind Kollegen oft nur unzureichend in der Lage, sich in der Anlageninfrastruktur zurechtzufinden.“