Kommentar von Rittal

Trends im Rechenzentrum 2017

21. Dezember 2016, 15:40 Uhr |
Martin Kipping, Director International IT-Projects bei Rittal: "Im Jahr 2017 geht der Trend hin zu einem Datacenter as a Service-Modell, bei dem Unternehmen ganz unterschiedliche Services aus der Cloud beziehen und damit gezielt die bestehende IT-Landschaft ergänzen. Dank unserer Partner können wir eine schlüsselfertige und skalierbare IT-Umgebung mit kundenindividuellen Services aus einer Hand anbieten.”
© Rittal

Zu den Technologien und Entwicklungen im Rechenzentrum, die IT-Verantwortliche kennen sollten, ein Kommentar von Martin Kipping, Director International IT-Projects bei Rittal.

Deutschland gilt als der drittgrößte Rechenzentrumsmarkt weltweit und der größte in Europa. Zu den Standortvorteilen zählen Rechtssicherheit und Datenschutz, eine leistungsfähige Anbindung an Internet-Knoten sowie eine zuverlässige Energieversorgung. Allerdings fallen in Deutschland auch vergleichsweise hohe Kosten für Energie und Personal an, bei einem gleichzeitig spürbaren Fachkräftemangel für IT-Experten. Insgesamt ist der Markt aber auf Wachstum eingestellt: Industrieanalysten wie Gartner erwarten ein weiteres Plus für Investitionen rund um die Rechenzentren. Demnach sollen die Ausgaben in der EMEA-Region für Datacenter-Systeme im Jahr 2017 um 1,4 Prozent auf umgerechnet 54,5 Milliarden Euro wachsen. In 2016 lag das Wachstum bei 1,6 Prozent.

Die notwendigen Investitionen in IT-Systeme sind gerade für den deutschen Mittelstand im Rahmen der digitalen Transformation absolut notwendig. Die Situation ist hier durchaus kritisch, denn häufig fehlt es in diesen Unternehmen an IT-Experten sowie an dem notwendigen Kapital zum Aufbau innovativer IT-Systeme. Der Mittelstand wird daher praktisch gezwungen, immer mehr IT-Leistung aus der Cloud zu beziehen.

Trend 1 - Industrie 4.0 und das Internet der Dinge: Bei der digitalen Transformation zeigt sich ein deutlicher Trend hin zu branchenspezifischen Clouds zur Unterstützung von Industrie-4.0-Umgebungen. Treiber hierfür sind neue digitale Geschäftsmodelle und Dienstleistungen, die auf Daten aus vernetzten Sensoren, Maschinen und Endgeräten, dem Internet der Dinge, basieren. Hierbei entsteht eine weitergehende Vernetzung von Fertigungsanlagen, öffentlichen Infrastrukturen, Verkehrssystemen oder auch Logistikketten. Unternehmen versprechen sich davon enorme Effizienzsteigerungen. Schon im Jahr 2017 werden zahlreiche weitere branchenspezifische Clouds entstehen, die so genannten Industry Collaborative Clouds. Laut den Marktanalysten von IDC wird sich deren Anzahl bis 2018 auf rund 450 Clouds verdreifachen. Die damit geschaffenem Anwendungsplattformen stehen dann allen Teilnehmern zur Verfügung, die dort ihre Daten austauschen, ihre eigenen Prozesse und Services integrieren oder die Produktentwicklung gemeinsam vorantreiben.

Trend 2 - Modulare Rechenzentren und Edge Computing: Das Internet der Dinge sowie rechenintensive Analytics-Anwendungen benötigen häufig extrem kurze Latenzzeiten. Die riesigen und kontinuierlich anfallenden Datenmengen, die beispielsweise von dem Internet der Dinge erzeugt werden, erfordern in den meisten Fällen, dass schon am Ort der Datenerzeugung eine erste Datenanalyse vorgenommen wird. Nur mit einem dezentralen Ausbau der IT-Landschaft lässt sich eine IT-technische Unterstützung von verteilten Entwicklungs- und Produktionsstandorten erreichen. Anbieter werden daher im Jahr 2017 verstärkt modulare und vorkonfigurierte IT-Lösungen einsetzen, die sie schnell und unkompliziert an ihren Standorten aufstellen und in Betrieb nehmen können. Gleichzeitig müssen diese Systeme auch das zukünftige Wachstum des Unternehmens unterstützen, sollten also auf offenen Technologien basieren und skalierbar sein.
Modulare und vorkonfigurierte Komplettsysteme erfüllen die Bedingungen für dieses so genannte Edge Computing, also die Verarbeitung von Daten nahe am Ursprungsort. Hierbei werden an den „Rändern“ des Unternehmensnetzwerkes zusätzliche IT-Kapazitäten geschaffen. Laut den Marktanalysten von IDC werden bis 2019 etwa 43 Prozent der durch das IoT erzeugen Daten mit Edge Computing-Systemen verarbeitet.
 

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