IT-Infrastruktur

Überwachung für Profis

13. Dezember 2019, 13:20 Uhr | Autoren: Frank-Michael Schlede und Thomas Bär / Redaktion: Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Im Testlabor

GeNiEnd2End basiert auf der Windows-Plattform und nutzt als messtechnischen Untersatz das Software-Tool IxChariot von Ixia. Die Installation der Software selbst wird typischerweise von einem Consultant begleitet und ist insgesamt rasch erledigt. Einmal installiert, beginnt der Benutzer damit, sich über die Ausgestaltung der Messung Gedanken zu machen. Neben einfachen und kostenfreien Endpunktinstallation auf Windows-PCs oder Servern bietet der Hersteller drei unterschiedlich leistungsfähige Hardware-Endpoints mit Namen „GeNiJack“ an. Die größeren Varianten sind mit ihren multiplen Netzwerkschnittstellen auch in der Lage, „Packet Capturing“ durchzuführen. Die GeNiJacks arbeiten im Netzwerk faktisch wie virtuelle Anwender. Zentral verwaltet von der GeNiEnd2End-Software tauschen die GeNiJacks untereinander wiederholbare Testsequenzen auf OSI Layer 4 aus. Darin enthalten sind mehr als 150 Anwendungstestsequenzen wie beispielsweise SAP-, Oracle-, Exchange-, MS-SQL-, VoIP- und Video-Transaktionen.

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Netcor Monitoring-Software
© Netcor

Im Zusammenspiel mit der Software wird so die Qualität des Kommunikationsweges zwischen den GeNiJacks, oder auch weiteren verteilten Software-Endpunkten geprüft. Eine Vielzahl von Ende-zu-Ende-Qualitätsmetriken zum Beispiel Packet Loss, One-Way-Delay oder Jitter können IT-Profis so ermitteln.

Ein weiteres typisches Einsatzgebiet der Software ist die Prüfung der Netzwerkqualität für VoIP- oder Videoübertragungen. Die Agenten simulieren auch hier eine Endpunkt-Endpunkt-Kommunikation, beispielsweise ein VoIP-Gespräch. Die Wahl des verwendeten ITU-T-Codecs obliegt dem Administrator, zur Auswahl stehen beispielsweise G.711, G.723, G.729 oder G.726. Codes unterscheiden sich in der erforderlichen Datenpaketmenge und sind unterschiedlich empfindlich für Jitter, Delay oder Paketverlust. Die Software ermittelt Aussagen über die verschiedenen Netzwerkeigenschaften und liefert zudem den MOS-Wert, der die gefühlte Sprachqualität beziffert.

Lizenztechnisch arbeitet die Lösung mit sogenannten „Pairs“, da in einer Endpunkt-Endpunkt-Messung stets zwei Parteien beteiligt sind. Doch im Gegensatz zu den üblichen Marktbegleitern ist es bei GeNiEnd2End durchaus möglich, eine sehr große Anzahl unterschiedlicher Messkonstellationen aufzubauen und diese auch regelmäßig zu prüfen. Das Geheimnis liegt darin, dass bei der Lizenzierung die gleichzeitige Nutzung der Messpaare die Grundlage darstellt. Der Administrator stellt sich empfehlenswerterweise für seine 24/7-Überwachung mithilfe des integrierten Schedulers einen in Intervallen arbeitenden Messplan auf. Eine kontinuierliche Überwachung wäre zwar möglich, aber zur Ergebnisübertragung empfiehlt sich eine regelhafte kurze Unterbrechung. Neben der reinen Zeitsteuerung nutzt die Software das Konzept der „Gewichtung“, um unterschiedliche Prioritäten zu ermöglichen und bei Beendigung einer periodischen Messung eine spontan vom Benutzer aufgerufene Ad-hoc-Messung durchzuführen. Für den Supporter oder Administrator ist dies ganz einfach: Im Dialogfenster gilt es, die gewünschten Endpunkte auszuwählen, anschließend die Gestalt des „Tests“ – hier empfiehlt sich meist ein VoIP-Prüfung und danach der Klick auf „Aktivieren“.

GeNiEnd2End Network liefert QoS-Ergebnisse und detaillierte Messwerte wie beispielsweise den „Ping Plotter“, auch zu historischen Daten. GeNiEnd2End Application befasst sich mit dem Monitoring von Anwender- und Geschäftsprozessen mittels Referenztransaktionen. Technisch handelt es sich dabei um typische User-Arbeitsschritte. Diese stellt die Software mit Hilfe von AutoIT-Scripts automatisiert zur Durchführung von Webseiten-Abrufen oder Datenbankanfragen bereit – stets protokolliert von einer virtuellen Stoppuhr. Die Applikations- und Netzwerkmessung gemeinsam betrachtet sind die Lösung zur Antwort auf die Frage: „Ist das Netzwerk wirklich schuld?“.

Neben dem Scheduler bietet die Software auch eine Benachrichtigungsfunktion per E-Mail. Das klingt zunächst wenig spektakulär, bis der Administrator die verschiedenen Möglichkeiten, die hier geboten werden, überblickt. Anstelle einer Flut von Nachrichten, die im Tagesgeschäft kaum Beachtung finden dürften, ist der Anwender mit dem Netcor-Programm in der Lage, aussagekräftige und verdichtete Meldungen zu schicken und wiederholende E-Mails zu unterdrücken.

Ein deutlich genaueres Bild
Die Netcor-Lösung, bestehend aus Hard- und Software, beantwortet im Tagesgeschäft die Fragestellung, warum es zu Performance-Engpässen kommt und prüft gleichermaßen die Einhaltung von zugesicherten Bandbreiten und Reaktionsgeschwindigkeiten, beispielsweise in MPLS-Szenarien. Trotz der vielen Jahre an Entwicklungserfahrung und den vielen Möglichkeiten Details anzupassen hat sich die Software eine überzeugende Einfachheit erhalten. Endpunkt-Endpunkt-Überwachung liefert im Vergleich zu den einfachen Monitoring-Programmen, die sich ausschließlich auf SNMP- oder WMI-Messdaten der Systeme selbst verlassen, ein deutlich genaueres Bild.

 

Steckbrief GeNiEnd2End 6.0
Hersteller: Netcor GmbH
Charakteristik: Assessment- und
Monitoring-Lösung
Preis: auf Anfrage
Webadresse: www.netcor.de
Plusminus:
+ Umfangreiches Monitoring
+ Aussagekräftige Messergebnisse
+ Resultate bereits in wenigen Minuten
+ Für Spezialisten und Supporter
    gleichermaßen geeignet
Wertung: 5 von 5

 


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