Zur Schwachstelle der DVI-Übertragung und -Umschaltung zählt eindeutig das hohe Datenaufkommen. Bei der Übertragung von DVI-Signalen über CAT-Netzwerkkabel muss das Videosignal komprimiert werden. Eine Konsequenz dieser Tatsache ist die Verlustbehaftung des Videosignals. Bei einer Auflösungsverdopplung quadriert sich die benötigte Bandbreite. Zusätzlich kommen mehr Bits für die Übertragung der Farbtiefe hinzu, was das Datenaufkommen zusätzlich erhöht. Im Gegensatz zur analogen Video-Darstellung, arbeitet DVI träger und kommt dadurch mit niedrigeren Wiederholraten aus.
Sollen Bewegtbilder wiedergegeben werden, gilt es 25 Einzelbilder (Frames) pro Sekunde anzuzeigen. Bei Einsatz eines Frame-Buffers, gibt der Sender einen Frame zwar ohne inhaltliche Änderung oder Kompression aus, dafür werden aber auf der Empfängerseite die Bilder aus einem Zwischenspeicher ausgelesen. Der Vorteil eines Video-Bufferings ist, das Bildschirmsignal im Notfall „einfrieren“ zu können. Verliert ein Display das Videosignal da die Verbindung abbricht oder hat die Grafikkarte des Computers ein Problem, so zeigt das KVM-Gerät dennoch das letzte Bild des Displays an. Dieser Zustand wird durch eine Rahmenmarkierung verdeutlicht. Die Funktion wird automatisch aufgehoben, sobald ein aktives Videosignal anliegt.
Verwendet die Kompression so genannte Frame-Skips beziehungsweise Frame-Repeats (Auslassen beziehungsweise Wiederholen von Bildsequenzen) kann das zu einem leichten Ruckeln des Bildes führen.
Den Keyboard-Mouse-Betrieb betreffen Kompressionen nur marginal. Für den „normalen“ Rechnergebrauch und die Hand-Auge-Koordination des Nutzers ist das kaum sichtbar und damit unerheblich, kann jedoch die klassische Grafik- oder Videoverarbeitung beeinträchtigen.
Hochwertige KVM-Extender für den Einsatz mit Lichtleitfasern übertragen DVI-Video hingegen unkomprimiert und verlustfrei bis zu 10.000 m. Bei Einsatz eines Dual-Link-Kabels kann die Menge des Datentransfers sogar verdoppelt werden und erlaubt somit Auflösungen bis 2.560 x 1.600 bei 60 Hz. Die Farbtiefe kann auf 24 Bit reduziert werden, da die Übertragung ohne Umwandlung erfolgt. Alle Auflösungen innerhalb einer Gesamtbandbreite von 330 MHz können über eine Lichtwellenleiter-Verbindung übertragen werden.