All-Flash

Warum Flash jetzt das Rechenzentrum erobert

26. September 2016, 9:25 Uhr | Autor: Peter Wüst / Redaktion: Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kosten im Rechenzentrum reduzieren?

Für den IT-Verantwortlichen ist es wichtig, die jeweils benötigte Technologie entsprechend den Anforderungen auszuwählen. Nur so lassen sich die Vorteile von Flash bestmöglich nutzen. Ergänzend hierzu ist jedoch auch eine wirtschaftliche Kalkulation notwendig. Verschiedene Parameter entscheiden darüber, ob sich eine Flash-Investition rechnet. Wer mit All-Flash bei Datenbank-Transaktionen eine höhere Leistung erreicht, kann bestehende Server konsolidieren und damit CPU-bezogene Software-Lizenzen reduzieren. Beispielsweise werden bei SQL-Datenbanken die Lizenzen häufig pro Prozessorkern berechnet. Mit Abschalten von nicht mehr benötigten Servern fallen CPU-Kerne aus der Lizenzierung. Zusätzlich verringern sich die Energiekosten für Stromversorgung und Klimatisierung.

Bei der Investition sollte man jedoch nicht nur auf den Preis pro GByte schauen. Bei dieser Betrachtung haben die Festplatten gegenüber Flash noch die Nase vorn, auch wenn sich die Preise kontinuierlich annähern. Allerdings ist bei Festplatten kaum noch Potenzial für Kostensenkungen vorhanden. High-End-Festplatten sind nämlich kompliziert geworden: Bis zu sieben Platten pro Laufwerk und eine Helium-Füllung bei hochkapazitiven Modellen lassen kaum noch Raum für Preissenkungen. Dagegen sorgen bei Flash die Skaleneffekte der Massenfertigung und neue Produk-tionsverfahren dafür, dass die Speicherdichte steigt und Preise kontinuierlich fallen. Experten gehen davon aus, dass im Laufe des Jahres 2016, aber spätestens 2017, Enterprise-Flash die reinen Anschaffungskosten einer High-End-Festplatte schlägt.

Eine weitere Stellschraube sind die laufenden Kosten für die IT-Administration. So ist es für den Administrator eine große Arbeitserleichterung, wenn sich der gesamte Storage-Pool mit nur noch einer Management-Software steuern lässt. Dies umfasst Aufgaben wie das Einrichten neuer Flash-Systeme ebenso wie die sichere Integration externer Cloud-Ressourcen in die On-Premise-betriebene Infrastruktur. Außerdem sollten Storage-Systeme per Plug&Play installierbar sein und sich nahtlos in bestehende Speicherlandschaften integrieren lassen. Eine zentrale Voraussetzung hierfür ist die Unterstützung von Konzepten für Software-defined Storage (SDS). Hier wird über eine Virtualisierungsebene die Hardware von den Funktionen zur Speicherverwaltung getrennt und einzelne Storage-Arrays fügen sich nahtlos in den Gesamtpool ein.

Der Einsatz von Flash führt aber auch dazu, dass IT-Manager bestehende Konzepte für das Datenmanagement überprüfen sollten. Dies schließt die Frage ein, ob Backup-Kopien auf schnellem Flash-Speicher gesichert werden müssen. Das kann sinnvoll sein, wenn ein sehr schnelles Umschalten im Disaster Recovery-Fall verlangt wird, um die Verfügbarkeit von Produktivsystemen zu sichern. In die TCO-Betrachtung einer Flash-Investition sollte daher auf jeden Fall das Gesamtkonzept von Backup und Restore inklusive der Cloud-Nutzung einfließen.

Warum SDS-Konzepte und eine leichte Bedienbarkeit so wichtig sind, zeigt die Entwicklung der Speicherkapazität, die pro IT-Administrator verwaltet wird. Eine Analyse von Gartner (Gartner IT Metrics 2015) hat ermittelt, wie sich die TB/FTE-Ratio (Terabyte per Full-Time Employee) in den vergangenen Jahren verändert hat: Im Jahr 2010 betreute ein Storage-Administrator im Schnitt noch 81 TByte, im Jahr 2014 bereits 299 TByte. Es ist davon auszugehen, dass dieser Wert weiterhin ansteigt und somit die Verantwortung der Admins weiter zunehmen wird.

Die letzte Festplatte

Erst in Kombination mit innovativen Software-Features entwickeln Unternehmen mit der Flash-Technologie eine Infrastruktur, die flexibel skalierbar ist, höchste Performance-Anforderungen unterstützt und wirtschaftliche Vorteile bringt. Die Integrationsfähigkeit von Flash-Storage mit vorhandenen und zukünftigen Storage-Infrastrukturen sollte höchste Priorität haben, um die laufenden IT-Kosten zu senken. Gleichzeitig muss die Integration mit IT-Ressourcen aus der Cloud möglich sein, um das Hybrid Cloud-Betreibermodell zu unterstützen. Somit ist es möglich, durch Flash höchste Speicher-Performance im eigenen Rechenzentrum zu erreichen und gleichzeitig die Skalierbarkeit und Kostenvorteile der Cloud zu nutzen. So ausgestattet, können IT-Manager schon bald die letzte Festplatte im Rechenzentrum ausschalten.

Peter Wüst ist Director Cloud & Alliances EMEA bei Netapp

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