Untersucht man die bei Pokemon Go eingesetzten Technologien scheint es sich um ein spielbares Google Maps zu handeln - die Entwickler haben eine Big Data-Anwendung in ein Spiel umgesetzt und aus bestehenden Technologien ein neues Angebot geschaffen. Davon können IT-Verantwortliche eine Menge lernen.
Der heimliche Star bei Pokemon Go sind die Daten. Zwar ist nicht offiziell bekannt, welche Plattform für das Datenmanagement im Detail verwendet wird. Experten gehen davon aus, dass eine NoSQL-Datenbanktechnologie in Verbindung mit den weltweiten Cloud-Ressourcen von Google sowie Daten aus Google Maps zum Einsatz kommen. Um das Spiel wirklich global verfügbar zu machen, sind neben modernen Endgeräten und einer stabilen Internet-Anbindung vor allem hochskalierbare Server für das Datenmanagement notwendig. Erst mit einer solchen Infrastruktur gelingt es, die persönliche Nutzererfahrung zu realisieren, die das Spiel ausmacht.
Die Taschenmonster (pokemon = pocket monster) erscheinen nämlich nicht einfach nach dem Zufallsprinzip. Vielmehr analysiert die Spiele-Software die individuelle Umgebung des Nutzers anhand von GPS und Geodaten und lässt einen hierzu passenden Charakter erscheinen. In der Nähe von Flüssen erscheinen zum Beispiel Kreaturen aus der Wasserwelt, in Parks tauchen Gras-Pokemons auf und am Friedhof warten Figuren aus der Geisterwelt. Grundlage hierfür sind die in Google Maps verfügbaren Geoinformationen, die es ermöglichen, dem Nutzer eine individuelle Spielerfahrung zu bescheren. Für den Spieler erscheint es, als wähle jemand die Pokemons entsprechend dem eigenen Standort sorgfältig aus und lässt sie in unmittelbarer Umgebung in der App erscheinen. Die Wahrheit ist jedoch, dass hinter dem Spiel eine gigantische Big Data-Anwendung steckt, die riesige Datenmengen in Echtzeit verarbeitet.
Der hohe Grad an Personalisierung, die individuelle Benutzererfahrung, kombiniert mit innovativen Cloud-Services sind auch in der Geschäftswelt die Zutaten für eine erfolgreiche Kundenbindung an die eigene Marke. Für den IT-Verantwortlichen kann das Pokemon Go-Prinzip also durchaus ein Konzept darstellen, die eigenen IT-Services gemeinsam mit der Fachabteilung kundenzentrierter aufzustellen.